Drinnen:Hochherrschaftliches Trio

Es sollte seine neue Residenz werden nach dem Vorbild von Versailles: Kurfürst Max Emanuel wollte sich in Schleißheim ein Denkmal setzen. Doch es kam anders - und dennoch ist das Neue Schloss Schleißheim keine Billigversion, sondern eines der schönsten Schlösser Bayerns. Im Winter 1700/1701 begannen die Bauarbeiten unter Enrico Zucalli. Der Rohbau war noch nicht abgeschlossen, als der Einsturz der Gartenfassade und das Exil des Kurfürsten nach seiner Niederlage im Spanischen Erbfolgekrieg die Arbeiten vorläufig beendeten. Seine großspurigen Pläne musste Max Emanuel nach der Rückkehr 1715 wegen unsicherer Finanzlage verwerfen. Das Neue Schloss wurde viel kleiner gebaut als eigentlich geplant. Umgesetzt wurde nur der 300 Meter breite Haupttrakt. An Ausstattung der Innenräume haben unter anderem Johann Baptist Zimmermann und Cosmas Damian Asam mitgewirkt. Gleich gegenüber steht das Alte Schloss, das auf Herzog Wilhelm V. zurückgeht. Ab 1597 entstand in einsamer Moorgegend die Schwaige Schleißheim. Unter seinem Sohn Maximilian I. wurde dann das Alte Schloss in seinen heute noch sichtbaren Dimensionen errichtet: Eine umfangreiche Hofanlage mit angrenzendem Schlossbau. Schloss Lustheim schließlich, mehr als einen Kilometer durch den Schlosspark vom neuen Schloss getrennt, war oft Schauplatz für rauschende Feste. Anlass für den Bau dieses Lustschlösschens war die Vermählung des bayerischen Kurfürsten Max Emanuel mit der Kaisertochter Maria Antonia 1685. In den Schleißheimer Schlössern finden keine regelmäßigen Führungen statt. Mehrmals im Monat, meist an Sonntagen, werden jedoch spezielle Themenführungen angeboten. Zudem ist das Schloss immer wieder Kulisse für Schlosskonzerte.

© SZ vom 27.05.2016 / kg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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