Drinnen:Gefährliche Schönheiten

Lesezeit: 1 min

Vulkane üben seit jeher eine besondere Faszination auf Menschen aus, sie sind gefährlich und schön zugleich. Das Museum Reich der Kristalle, dem öffentlichen Teil der mineralogischen Staatssammlung München, hat dem Thema "Vulkane - gefährliche Schönheiten" eine neue Sonderausstellung gewidmet. Den Schwerpunkt bilden Exponate und Informationen über die Vulkane in Deutschland, aber auch auf bekannte Vulkane auf Island, Hawaii, Japan und Italien wird eingegangen. Neben Erdbeben gehören Vulkane zu den Naturkräften, die der Mensch am wenigsten beherrscht. So starben beim Ausbruch des Nevado del Ruiz in Kolumbien im Jahr 1985 mehr als 25 000 Menschen. Als acht Jahre später der Unzen in Japan ausbrach, verursachte das Schäden in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar. 1816 ging in Nordamerika und Europa als das "Jahr ohne Sommer" in die Geschichte ein. Von April bis in den September fielen unablässig Schnee, Regen oder Graupel. Ernteausfälle, Hungersnöte und Seuchen kosteten damals Hunderttausende Menschen das Leben. Schuld daran war der Ausbruch des Vulkans Tambora auf der indonesischen Insel Sumbawa. Dabei wurden mehr als hundert Kubikkilometer Staub, Asche und Geröll in die Luft geschleudert, die in die Stratosphäre gelangten und das Klima beeinflussten. Trotz aller Gefahren siedeln viele Menschen immer wieder auf den Hängen aktiver Vulkane, dort gibt es besonders fruchtbare Böden, zudem eignen sich Basalte und Laven gut für den Straßenbau. Die Ausstellung wird durch Gesteinsexponate aus aller Welt unterstützt. Im kleinen Schauraum sind Minerale und Kristalle zu sehen, die sich im Zusammenhang mit Vulkanismus bilden. Ergänzend findet eine Kunstausstellung mit Bildern des Vulkanfotografen Martin Rietze statt.

© SZ vom 12.02.2016 / kg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: