Drinnen:Die Geschichte eines Ordens

Eine Sternwarte mit historischen Instrumenten, ein Bibliotheksraum mit virtueller Medienstation, ein kostbarer Propststab oder Bayerns größter Backstein - das sind nur einige der außergewöhnlichen Exponate, die der Heimatverein für das Augustiner Chorherren Museum in Markt Indersdorf im Landkreis Dachau zusammengetragen hat. Die im Oktober 2014 eröffnete Dauerausstellung erzählt die wechselvolle Geschichte des Augustiner Chorherrenstifts vom 12. bis ins 20. Jahrhundert und gibt einen Einblick in die Ordensgeschichte, das klösterliche Leben und das seelsorgerische Wirken der Augustiner. Zu sehen sind etwa liturgische Gewänder und Geräte, Gemälde, Skulpturen und Grafiken, die das Leben der Chorherren veranschaulichen. Eine Abteilung der Ausstellung widmet sich zudem der Schule, welche die Salesianerinnen und die Barmherzigen Schwestern im 19. und 20. Jahrhundert im Kloster betrieben. Fotografien und Dokumente beleuchten außerdem jene Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, in der sich das erste internationale Kinderzentrum der US-Zone im Kloster befand. Das Museum ist unmittelbar neben der barocken Klosterkirche in einem denkmalgeschützten Ensemble untergebracht, das ehrenamtliche Mitarbeiter des Heimatvereins liebevoll und akribisch sanierten. Auch dies ist ein Grund für die Auszeichnung, die der Heimatverein als Träger des Museums jetzt erhalten hat: Die Versicherungskammer Kulturstiftung würdigte das Projekt mit dem Bayerischen Museumspreis in der Kategorie ehrenamtlich geführter Museen. Auf Anfrage bietet der Heimatverein auch Führungen an, Telefon 08136/8840. Öffnungszeiten Freitag und Samstag 13 bis 16 Uhr, Sonntag von 13 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro, ermäßigt 2,50 Euro.

© SZ vom 11.12.2015 / sto - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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