Dreikönigstag:Sternsinger bringen Neujahrssegen

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Mehrere hundert Kinder und Jugendliche sammeln Geld für den guten Zweck

Von Katharina Federl

"Wir sind die drei Könige aus dem Morgenland. Kaspar, Melchior und Balthasar werden wir genannt." Der 14-jährige Moritz Schwehr, der in einem weißen Gewand den Stern von Bethlehem verkörpert, schwingt das Weihrauchfass hin und her. Nach wenigen Sekunden ist der Vorraum der Kirche St. Albert in Freimann von einem intensiven, würzigen Duft erfüllt. An der Tür, die in den Kirchsaal führt, steht jetzt eine große 20. So haben sich die 25 Sternsinger der katholischen Pfarrgemeinde auf ihren Einsatz am Wochenende vorbereitet. Von Freitag bis Montag waren sie - genau wie hunderte weitere junge Christen im Erzbistum München und Freising - unterwegs. Sie zogen von Haus zu Haus, um Spenden für den guten Zweck zu sammeln.

Die Bedeutung hinter der alten christlichen Tradition des Sternsingersegens kennt die 13-jährige Agnes Kohwagner ganz genau: Die Initialen C, M und B sind die Abkürzung für den lateinischen Spruch "Christus Mansionem Benedicat", was so viel bedeutet wie "Christus segne dieses Haus". Seit neun Jahren ist Agnes Kohwagner Sternsingerin. "Viele Menschen freuen sich, wenn sie uns sehen. Andere beschimpfen uns, letztes Jahr wurden wir mit Mandarinen beworfen", erzählt sie. "Manche glauben uns auch nicht, dass wir Sternsinger sind", sagt Moritz Schwehr. Um das zu verhindern, bekommt jedes Kind einen eigenen Sternsingerausweis.

"Was wünscht ihr den Kindern auf der Welt?", fragt Tanja Kohwagner, die gemeinsam mit ihrem Mann für die Sternsingergruppe des Pfarrverbands St. Albert-Allerheiligen zuständig ist. "Friede", antwortet der Chor, dem Kinder und Jugendliche von drei bis 18 Jahren angehören. Drei Tage lang zogen sie in kleinen Gruppen durch die Nachbarschaft, sangen Lieder und sammelten Spenden für das Kindermissionswerk "Die Sternsinger", fast 6000 Euro kamen so zusammen. Die Aktion Dreikönigssingen gibt es seit 1959, in diesem Jahr setzt sie sich für den Frieden im Libanon ein.

© SZ vom 07.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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