Münchner Zollfahnder haben einen international operierenden Drogendealer-Ring zerschlagen. Wie das Zollfahndungsamt München erst jetzt mitteilte, gelang es bereits Ende Oktober, in Zusammenarbeit mit der slowenischen Kriminalpolizei aus Koper in der bayerischen Landeshauptstadt insgesamt 75 Kilogramm Marihuana sicherzustellen.
Lieferanten und Abnehmer der heißen Ware wurden von der Kontrolle buchstäblich kalt erwischt. Der Fahrer eines weißen Kastenwagens mit Dachauer Kennzeichen war auf dem Allacher Gelände einer Spedition gerade dabei, mehrere Kartons von einem Lkw in sein Kurierfahrzeug zu verladen, als die Falle zuschnappte. In den Kartons fanden die Kontrollbeamten des Zolls mehrere verschweißte Päckchen mit Marihuana.
Der Lastwagenfahrer, ein 53-jähriger Slowene, und der Fahrer des Kastenwagens, ein 54-jähriger Münchner, wurden festgenommen. Die verständigten Ermittler des Zollfahndungsamtes München übernahmen die weiteren Ermittlungen und konnten kurz darauf einen möglichen Abnehmer der Rauschgiftlieferung in München-Neuhausen festnehmen. Auch der 40 Jahre alte Deutsche wurde von dem Zugriff völlig überrascht. Er wartete bereits, mit einer Sackkarre ausgerüstet, an der Straße auf die Lieferung der Marihuanakartons. Statt seines Lieferanten fuhren jedoch die Zollfahnder vor.
Das Amtsgericht München ordnete daraufhin Wohnungsdurchsuchungen bei dem Kastenwagenfahrer und dem potenziellen Abnehmer an. Und erneut wurden die Zollfahnder fündig. In den Wohnungen stellten sie weitere zehn Kilo Marihuana sicher. Der Stoff sei für Abnehmer im Großraum München bestimmt gewesen, gaben die drei Festgenommenen zu. Alle drei Tatverdächtigen befinden sich seither in Untersuchungshaft. Die weiteren Ermittlungen führen nach Auskunft von Johannes Streidl, Pressesprecher des Zollfahndungsamts, die Staatsanwaltschaft München I sowie die in Weiden angesiedelten Zollfahnder.