Draußen:Selbst gefällt gefällt er sicher

Vorweg: Billiger ist es nicht, aber unterhaltsamer und spannender allemal: Ja, auch der Christbaumkauf kann ein Event sein, dann nämlich, wenn die ganze Familie hinausfährt aufs Land in eine der vielen Christbaumplantagen, dort den Baum fürs Fest selbst aussucht und ihn dann schlägt. Wobei das Schlagen in der Regel ein Sägen ist, denn so sind die höchstens armdicken Bäumchen am besten zu fällen. In Zeiten, in denen Discounter für wenig Geld mannshohe Bäume auch aus Plastik verkaufen, wird der traditionelle Weihnachtsbaumverkauf zum Erlebnis gemacht: Regionale Anbauer wollen mit besonderen Events Käufer locken. Neben Kinderveranstaltungen, Glühwein, Bratwurst und eigenen Weihnachtsmärkten wird ihnen auch die Möglichkeit gegeben, den Baum selbst auszusuchen und zu fällen, die Handsäge dazu wird meist gestellt. Mehr als 40 Anbieter hat der Verband Bayerischer Christbaumanbauer gelistet, davon viele im Münchner Umland. Dort kann man auch am letzten Adventswochenende selbst Hand anlegen.

So bietet etwa die Gräflich von Hundt'sche Forstverwaltung in Unterweikertshofen bei Dachau einen eigenen Christbaumexpress, der Besucher in den beleuchteten Wald fährt. Der Tannenhof Oberweilbach in der Gemeinde Hebertshausen, ebenfalls im Landkreis Dachau, bietet Glühwein und Kinderpunsch und sogar eigene Spielplätze für die Kleinen. Das Gut Walterssteig bei Wolfratshausen lockt mit Lagerfeuer und Gulaschsuppe, und der Christbaumhof Rauchenberg bei Aying bietet sogar Pferdekutschenfahrten durch die Weihnachtsbaumkulturen, in denen nur noch bis zu diesem Sonntag selbst gesägt werden darf. Zwar kosten die selbstgefällten Bäume nicht weniger, dafür kann man an Weihnachten vor einem Baum sitzen, den man sich verdient hat.

© SZ vom 18.12.2015 / kg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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