Draußen:Segen für Ross und Reiter

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Angeblich stammt der Brauch aus vorchristlicher Zeit: Schon die Heiden sollen am 26. Dezember ihre Pferde festlich geschmückt haben. Das Christentum hat viele dieser Traditionen, wenn sie nicht wegzubringen waren, einfach übernommen und ihnen einen religiösen Sinn geben. So soll auch der Brauch des Stephaniritts entstanden sein, am 26. Dezember, dem Namenstag des heiligen Stephan. Der Märtyrer wurde auch als Patron für das Vieh verehrt. Mit dem Verschwinden der Pferde schlief der Brauch ein, er wurde erst wiederbelebt, als auch Reiten wieder beliebt wurde. In Oberhaching, wo die Pfarrkirche dem Heiligen geweiht ist, kümmerten sich einige wenige Pferdeliebhaber um die Sache. Und was 1977 mit ein paar ausgeliehenen Pferden bescheiden Premiere feierte, ist inzwischen zu einem richtigen Spektakel geworden, das Ross und Reiter bis aus dem Oberland anzieht - und natürlich etliche Schaulustige. Bis zu hundert prächtig geschmückte Tiere werden auch heuer am zweiten Weihnachtsfeiertag erwartet. Die genaue Teilnehmerzahl hänge immer vom Wetter ab, sagen die Organisatoren. Tiere und Reiter nehmen zusammen mit den Festwägen, auf denen örtliche Honoratioren sowie die Mitglieder verschiedener Trachtenvereine und natürlich die Musiker der Blaskapelle Deisenhofen sitzen, um 13 Uhr am Maibaum vor dem Weißbräu in Deisenhofen Aufstellung. Von dort ziehen sie zur Segnung zur Stephanskirche in Oberhaching, die dreimal umrundet wird. Anschließend gibt es für die Teilnehmer Brotzeit sowie Kaffee und Kuchen, die örtliche Bauereigenossenschaft kredenzt ein eigenes "Stephani-Bier". Auch der Heimatverein Pliening im Landkreis Ebersberg lädt wieder zum Stephaniritt. Um 10.30 Uhr ist Gottesdienst in der Filialkirche Landsham, anschließend findet um 13.30 Uhr die Pferdesegnung statt.

© SZ vom 23.12.2016 / kg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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