Draußen:Ein Wochenende rund ums Bier

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Von Franz Kotteder, München

Wer besonders gründlich sein will und alle 600 Biere verkosten möchte, die es beim Festival "500 Jahre Bayerisches Reinheitsgebot" zu probieren gibt, der hat was vor. Im Schnitt alle dreieinhalb Minuten müsste er dann ein anderes Bier testen und das die ganzen 34 Stunden lang, die das Festival dauert. Man sieht schon: Es geht also kaum um Vollständigkeit, wenn zwischen diesem Freitag, zwölf Uhr mittags, und Sonntagabend, 20 Uhr, 110 Brauereien ihre Biere auf der "Probiermeile" in der Ludwigstraße, dem Odeonsplatz, der Brienner Straße und am Wittelsbacherplatz vorstellen. Umsonst ist das natürlich nicht; wer probieren will, muss ein Verkostungsglas für drei Euro erwerben, ein Zehntelliter Bier kostet jeweils einen Euro zusätzlich. Vertreten sind kleine und große Brauereien aus Franken, Oberbayern, Schwaben, Niederbayern und der Oberpfalz. Die einzelnen Regionen präsentieren sich aber auch mit 15 Essensständen, an denen es zum Beispiel Nürnberger Rostbratwürste, Allgäuer Kässpatzen und Münchner Leberkäs gibt.

Essen und Trinken ist schön und gut, aber der Mensch will auch was hören und sehen, und deshalb gibt es auch historische Ausstellungen über biernahe Handwerksberufe, drei Bühnen mit Musik- und Showprogramm sowie Workshops und Foren, bei denen es allerhand über Bier zu erfahren gibt. Auch fürs Seelenheil wird gesorgt sein: mit einem Festgottesdienst im Alten Peter am Sonntag um 9.30 Uhr, der von Äbten und einem Pater aus gleich vier Klöstern zelebriert wird, die alle ihr eigenes Bier brauen. Danach gibt es noch einen festlichen Umzug mit 29 bayerischen Brauereigespannen durch die Altstadt, bevor auf der Festmeile weitergefeiert wird. Wer dann noch nicht genug hat, der muss wohl auf das Oktoberfest warten. Ist ja nicht mehr lang hin.

© SZ vom 22.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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