Draußen:Die Rückkehr der Rinder

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- Für die Bauern in der Bergregion ist es seit je ein Dankfest, wenn sie ihr Vieh nach einem Sommer auf der Alm im Herbst wieder zurück in die heimischen Ställe treiben. Inzwischen ist dieser Almabtrieb auch zu einem Auftrieb geworden, denn der Zug der festlich geschmückten Kühe ist eine Attraktion für viele Schaulustige. Alpenblumen und -kräuter, verziert mit bunten Bändern, Flitter und Spiegeln, bilden den Kopfschmuck der Kühe. Dazu tragen sie große Glocken, ursprünglich um mit deren Klang die bösen Geister zu vertreiben. Auf den Abtrieb folgt, sofern das Vieh des Ortes auf Gemeinschaftsalmen weidete, traditionell der Viehscheid, das heißt, die Tiere werden getrennt zu ihren jeweiligen Besitzern gebracht. Die Tourismusmanager haben schnell erkannt, dass sich daraus ein zuschauerträchtiges Spektakel generieren lässt. Der Almabtrieb in Krün etwa lockt jährlich mehrere Tausend in die Gemeinde im oberen Isartal östlich von Garmisch-Partenkirchen. An diesem Samstag, 19. September, ist es wieder so weit: Um 11 Uhr beginnt der Abtrieb, von Süden her ziehen die Tiere mit ihrem in Tracht gewandeten "Begleitpersonal" auf der Hauptstraße durch den Ort zum Festplatz, wo gleichzeitig ein Bauernmarkt stattfindet. Dort gibt es nicht nur ein großes Bierzelt, sondern auch ein Rahmenprogramm mit Schuhplatteln, Goaßlschnalzen und Alphornklängen. Auch in Wildbad Kreuth wird an diesem Samstag der Almabtrieb gefeiert, die Tiere kehren von den Bergwiesen rund um die Schönleiten-Alm am Tegernsee in den Ort zurück, dort werden sie zwischen 12 und 12.30 Uhr erwartet. Festbetrieb herrscht am Samstag auch in Kufstein auf dem Oberen Stadtplatz, wo bereits von 10.30 Uhr an der Abtrieb mit viel Musik und Volkstanz gefeiert wird. Die Ankunft des Viehs wird gegen 14.30 Uhr erwartet.

© SZ vom 18.09.2015 / kg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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