Draußen:Der letzte Jahrmarkt

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Wer den vergangenen Oktoberfestfreuden noch immer hinterhertrauert, der hat von diesem Samstag an die wohl letzte Gelegenheit in diesem Jahr, noch einmal im Kettenkarussell zu fahren, im Autoscooter auf Kollisionskurs zu gehen, im Riesenrad Runden zu drehen oder an Schießbuden sein Können unter Beweis zu stellen. Einige Fahrgeschäfte sind in den letzten zwei Wochen nämlich von der Theresienwiese einfach ein paar Kilometer weiter gezogen und stehen nun noch einmal neun Tage auf dem Mariahilfplatz. An diesem Samstag, 17. Oktober, um 10 Uhr beginnt dort die Kirchweihdult, die dritte und letzte der alljährlichen Auer Dulten.

Natürlich lässt sich diese Dult mit der Wiesn aber in keiner Weise vergleichen. In der Au rühmt man sich etwa des europaweit größten Geschirrmarktes, den könnte man auf dem Oktoberfest gar nicht veranstalten, weil die dortigen Gäste Glaswaren lieber unentgeltlich als Souvenir mit nach Hause nehmen und ohnehin das meiste zerdeppern würden. Auch sonst kann die Wiesn nicht mithalten: Die geheimnisvolle Autopolitur, warme Socken, Hobel-Innovationen und Klobrillen, Wunder-Putztücher - für all das ist im Wiesntrubel kein Platz, dafür aber auf der Dult. An 104 Ständen gibt es reichlich zu kaufen. Ein richtiges Bierzelt fehlt zwar, aber Essen und Trinken bekommen die Besucher natürlich auch: Traditionelles wie die Steckerlfische von der Fischer-Vroni oder Neues wie Smoothies aus einem französischen Verkaufswagen aus den Fünfzigerjahren.

Wer ein bisschen Abstand vom Dult-Treiben möchte, kann sich in der Pfarrkirche Mariahilf eine Ausstellung mit Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen anschauen, die Männer aus der Obdachlosenunterkunft in der Chiemgaustraße geschaffen haben. Die Ausstellung ist von 11. Oktober bis 13. November zu sehen.

© SZ vom 16.10.2015 / hakn, mah - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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