Das Design ist neu, es sind mehr Menschen zu sehen als bisher, und an prominentester Stelle präsentiert die katholische Kirche jetzt Filmschnipsel und Multimedia-Angebote, derzeit etwa pünktlich zu Pfingsten einen kurzen Schriftfilm über "3 Dinge, die Sie über den Heiligen Geist wahrscheinlich noch nicht wussten" (dass er zum Beispiel traditionell durch ein Loch in der Kirchendecke kommt) oder auch eine dreiminütige Schritt-für-Schritt-Bastelanleitung für Papiertauben. Das Erzbistum München und Freising hat seinen Internet-Auftritt unter erzbistum-muenchen.de modernisiert: Die bisherige, etwas spröde Tabellen-Optik ist einem Design gewichen, das sich an den seit Windows 8 bekannten Kacheln orientiert und besser für Mobilgeräte geeignet ist. Auf einem Desktop-Monitor ordnen sich die Kacheln anders an als auf den Bildschirmen von Smartphone oder iPad. Und die Kirche hat ihre Angebote umsortiert: Bislang hielt sie sich mit Kategorien wie "Seelsorge, Beratung, Soziales" oder "Kultur, Bau, Geschichte" weitgehend an die Gliederung ihrer Verwaltung. Jetzt aber gehe es stärker um Themen und Zielgruppen, sagt ein Kirchensprecher: "Wir versuchen, die Gläubigen direkt abzuholen".
Konkret heißt das: Es gibt nun jeweils eine eigene Schaltfläche für Kinder, Jugendliche, Familien, Erwachsene und Senioren. Bestehende Angebote wie Buch-Empfehlungen für Familien oder Abenteuerexerzitien für Jugendliche sind stärker in den Vordergrund gerückt. Es gibt zudem gleich auf der Startseite eine Verknüpfung zu Themen rund um Glauben und Spiritualität, darüber hinaus einen "Notfall"-Link zur Telefonseelsorge. Und eine hoffnungsfrohe eigene Schaltfläche für Menschen, die neu oder wieder in die Kirche eintreten wollen, gibt es auch.
Der Internet-Auftritt des Erzbistums beinhaltet insgesamt etwa 15 000 Seiten, die nicht nur von der zentralen Kirchenverwaltung, sondern auch von vielen der 748 Pfarreien befüllt werden. Am Tag zählt die Kirche 15 000 Besucher.