Die SPD und ich:Der irritierte Junior

René Baldeau erfuhr vom Geschichtslehrer viel über die SPD. 2020 will er wieder für den Bezirksausschuss kandidieren. (Foto: Alessandra Schellnegger)

2020 will René Baldeau wieder für den Bezirksausschuss kandidieren.

Sein erstes Erlebnis in dieser noch unbekannten Welt hätte René Baldeau, 20, fast umgehauen. Gleich nachdem er mit 15 Jahren in die SPD eingetreten war, machte er sich auf den Weg zur Versammlung seines Ortsvereins Waldperlach. Die fand in einem Seniorenheim statt, es roch nach Desinfektionsmittel statt nach großer Politik. "Das war im ersten Moment schon irritierend", sagt Baldeau heute. So ganz anders, als es der Geschichtslehrer geschildert hatte, der im Unterricht die Begeisterung für politisches Engagement geweckt hatte. Aber Baldeau, der in diesem Jahr auf der Fachoberschule Abitur macht, biss sich durch. Er lernte, dass man als Junger Geduld braucht bei Parteimitgliedern, die Dinge am liebsten so regeln, wie sie das schon immer gemacht haben. Er erfuhr in einem Neuling-Seminar viel über die große Geschichte seiner Partei, "warum sie ist, wie sie ist". Er findet aber auch den jetzigen Oberbürgermeister Dieter Reiter imponierend. "Er macht eine sehr gute Stadtpolitik und beweist in der Flüchtlingspolitik Haltung", sagt Baldeau. Er selbst hat für den Bezirksausschuss kandidiert und wird das wohl in vier Jahren wieder tun. Auch wenn es im Ortsverein nur einen Gleichaltrigen gibt und danach in der Altersstruktur gleich mit Menschen über 30 weiter geht, "ich fühle mich wohl hier".

© SZ vom 02.03.2016 / heff - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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