"Des basst scho":Fürth ist auf dem Vormarsch

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Fränkische Leser bekunden viel Sympathie mit der Stadt

"Fabelhaftes Fürth" vom 5./6. November:

Unter Wert gehandelt

Sie sprechen mir aus dem Herzen. Ich bin geborene Fürtherin (1947) und Wahlfürtherin seit 1984. Ich lebte 14 Jahre im "Ausland" (Baden-Württemberg). Das war für eine Lehrerin (Beamtenanwärterin in Bayern, Wechsel nach Baden-Württemberg nach dem ersten Dienstjahr, Rückkehr 1984) nicht ganz einfach. Trotzdem habe ich mich (und mein Mann - auch Fürther) für die Rückkehr entschieden, weil wir glaubten, Fürth werde unter Wert gehandelt. Ich stimme Ihnen zu, dass mir als Fränkin nicht sofort etwas einfiele, um Fürth zu preisen. Mein Satz war immer, "es gibt viele hübsche Flecken in Fürth". Da möchte ich Ihre Liste nun erweitern um die neue "Uferstadt", den immer noch liebenswerten Stadtpark, das Gebiet um den "Fraveliershof". Ich empöre mich allerdings darüber, dass jetzt neben der Stadthalle ein großes Hotel erbaut werden soll. Kann man da nichts machen, dass die letzte freie Stelle zugebaut wird? Jedenfalls möchte auch ich eine Lanze brechen für Fürth. Seit 54 Jahren bin ich Mitglied bei "Junger Chor Fürth", entstanden aus dem Schulchor am Helene-Lange-Gymnasium, 1969 habe ich ihn mit umgewandelt und mitbegründet als "Junger Chor Fürth" und später "Chor Musica Viva". Wir singen immer noch, Fürth lebt! Maria Schwabel, Fürth

Einfach sympathischer

Von Berufs wegen für einige Zeit nach Nürnberg verschlagen, war ich heilfroh, dass es auch Fürth gibt. Weil mit den meist ihren München-Komplex abarbeitenden Nürnbergern nie so richtig warm geworden, bin ich immer gerne über die Stadtgrenze gewechselt. Die Fürther waren einfach sympathischer, authentischer. Und auch Ihr Loblied auf die Jugendstil-Architektur der Kleeblatt-Stadt kann ich voll mitsingen. Fürth hat sich fabelhaft herausgemacht. Freilich war das nicht immer so. Zu DDR-Zeiten war Fürth eher trist und grau, da wurde oft gelästert: "Hier beginnt die DDR." Längst vorbei. Da kann auch das Blödel-Duo Volker Heissmann/Martin Rassau mit seinem Programm für hartgesottene Gemüter immer unter der Gürtellinie dem neuen guten Ruf nicht schaden. Zumal die beiden Komödianten ihre Zoten und Deftigkeiten in einem wunderschönen Jugendstil-Haus, dem Berolzheimerianum, von sich geben. "Das passt schon", sagt man in Fürth. Fränkische Belle Epoque, a weng versaut. Oder wie Heissmann/Rassau ihre Kritiker kontern: "De solln sich ned so hobn." Bescheidenheit in Fürth war gestern. Fürth ist so oder so auf dem Vormarsch. Nürnberg muss sich warm anziehen. Peter Kühn, München

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© SZ vom 22.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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