Der Ladenbesitzer:Scheine zu Küchenmessern

Richard Grimm akzeptiert in seinem Geschäft auch D-Mark. (Foto: Stephan Goerlich)

"Wir können nicht aufhören!", sagt Richard Grimm und lacht. Eigentlich sei die Idee, dass die Kunden weiter mit D-Mark bezahlen könnten, ursprünglich nur als Gag gedacht gewesen. Aber auch heute noch, fast 15 Jahre nach der Währungsumstellung, kommen immer wieder Leute mit altem Geld in eines der Geschäfte des Haushaltswaren-Spezialisten in Freising oder Landshut. "Das reicht von Pfennigen bis zum 500-Mark-Schein", berichtet Grimm. Inzwischen, das hat er festgestellt, seien auch immer wieder Gedenkmünzen dabei, welche die Leute los werden wollten, weil sie keinen Sammlerwert mehr hätten. Die Kunden bekommen bei Grimm den Gegenwert zum offiziellen Wechselkurs als Euro-Gutschein für den Einkauf nach dem Motto "Tauschen Sie DM-Reste gegen schöne Ware!", die D-Mark-Scheine und -Münzen werden gesammelt. Zwei- bis dreimal im Jahr fährt sie der Chef dann persönlich zur Filiale der Bundesbank nach München, um sie dort einzutauschen. Das wäre für die meisten Kunden selbst wohl viel zu umständlich, deshalb machten sie von dem Umtauschangebot Gebrauch, auch wenn das manchen offensichtlich ein wenig peinlich sei, wie Richard Grimm beobachtet hat. Da werde dann gerne von der verstorbenen Oma oder der Großtante erzählt, bei der sich das Geld gefunden habe. Doch die D-Mark sei als Währung nach wie vor gültig, deshalb werde er den Service seinen Kunden wohl weiter anbieten, sagt Grimm.

© SZ vom 23.11.2017 / kg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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