Das Wiesn-Tier:Kaltblütige Hengste

Sie heißen Bruno und Prinz, Wastl und Fritz. Sie wiegen mehr als 1000 Kilo und lieben es, wenn man ihnen das Fell mit einem Staubsauger saugt oder mit dem Hochdruckreiniger massiert. Sie sind echte Arbeitstiere und verbringen ihren Alltag sonst meist, indem sie Holz von A nach B transportieren. Die Rede ist von Wiesnpferden. Fast täglich sind von 12 bis 16 Uhr auf der Theresienwiese bis zu 46 Pferde unterwegs. Alle Brauereirösser sind Kaltblüter, alle sind Hengste. Jede der sechs Brauereien auf der Wiesn hat ein Sechsergespann. Die Pferde haben eine genauso lange Tradition auf der Wiesn wie das Bier. Nicht nur, weil alles mit ihnen begann: Schließlich geht das Oktoberfest auf ein Rennen zurück, das im Jahr 1810 anlässlich der Hochzeit von Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese auf der heutigen Theresienwiese abgehalten wurde. Auch das Bier wurde zu den Anfangszeiten des Oktoberfests über Jahrzehnte von den Braurössern auf das Festgelände gekarrt. Heute tun die Hengste das in ihren mit Gold verzierten 12 000-Euro-Geschirren nur noch symbolisch. Ansonsten stehen sie sehr viele Stunden vor den Zelten herum. Dabei lassen sich von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen - und dienen damit als Vorbild für wirklich alle Wiesnbesucher.

© SZ vom 16.09.2017 / jana - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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