Zuschuss von der Gemeinde:Maschkera in Gefahr

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Der Weichser Faschingsverein hat große Geldsorgen

Von Sonja Siegmund, Weichs

In diesem Jahr hat der Faschingsverein Weixer Maschkera sein 70-jähriges Bestehen gefeiert. Doch schon wenige Monate danach könnte der traditionsreichste Faschingsumzug im Landkreis vor dem Aus stehen. Denn die Maschkeras haben 2018 ein Defizit von insgesamt rund 11 600 Euro zu beklagen. Das zu erwartende neue Defizit wird von der Gemeinde für diesmal gedeckt. Für 2019 aber soll ein neues Konzept erarbeitet werden.

Seit einigen Jahren lassen die Einnahmen beim Maschkerazug nach, die Verluste summierten sich. Neben dem Faschingsumzug organisiert das Maschkera-Komitee das alljährliche Starkbierfest im Bürgerhaus sowie das Ostereiersuchen für Kinder. Bei diesen drei Veranstaltungen waren in diesem Jahr Ausgaben von insgesamt 18 852 Euro angefallen, an Einnahmen konnten hingegen nur 7210 Euro verzeichnet werden. Um diese Geselligkeiten weiterhin organisieren zu können, hat das Maschkera-Komitee einen großzügigen Zuschuss für 2019 beantragt. Im Haushaltsplan 2018 sind nun 2000 Euro für das Faschingstreiben veranschlagt.

Doch die Gemeinde gibt den Verantwortlichen die Aufgabe, sich ein neues Konzept für die Faschingsveranstaltung überlegen. Als einen Hauptgrund für die Verlustrechnung lässt Bürgermeister Harald Mundl (WBV) zwar das nasskalte Wetter beim Jubiläumsumzug am Faschingsdienstag gelten. Doch andererseits hatten viele Zuschauer auch nicht an der anschließenden Faschingsauskehr teilgenommen. Schließlich sei der Aschermittwoch danach wieder ein normaler Arbeitstag, sagte Mundl. Wie Jörg Achter, Kassenwart des Maschkera-Komitees, erklärte, führten die hohen Ausgaben, die insbesondere auch der Sicherheit rund um den Faschingsumzug dienen, unter anderem zu dem großen Minus. Auch andere Faschingsvereine im gesamten Landkreis beklagen die immer umfassenderen Sicherheitsanforderungen.

Einen weiteren Grund sieht das Komitee in der Tatsache, dass die große Auskehr nicht mehr im Festzelt veranstaltet werden darf. Auch deshalb habe sich das Faschingstreiben im Freien in diesem Jahr bereits kurz nach 16 Uhr aufgelöst.

Mundl erinnerte daraufhin an die schlimmen Ausschreitungen vor einigen Jahren im Festzelt und an den folgenden Einsatz des Roten Kreuzes. Der Bürgermeister plädierte dafür, dass Gemeindeverwaltung und Faschingskomitee zeitnah ein neues Konzept zur Weichser Faschingsauskehr ausarbeiten sollten. FW-Rat Werner Dornstädter verwies auf weniger Defizit mit mehr Eigenleistung der Komitee-Mitglieder. Für Petra Hesse (SPD) wäre es folgerichtig, dass die Maschkeras nicht alle Kosten übernehmen müssen und die Gemeinde Straßenreinigung, Sicherheitsdienst und Abfallentsorgung bezahlt. Nach ausgiebiger Diskussion stimmten die Räte mit zehn zu fünf Stimmen für einen Zuschuss von 5000 Euro im Jahr 2019. Damit wird die Maßgabe verbunden, dass das Komitee ein neues Konzept für den Fasching 2019 vorlegt.

© SZ vom 11.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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