Weichs:Mehr Einwohner, mehr Geld

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Bürgermeister Mundl begrüßt Zuzug und verteidigt Rathausbau

Von SONJA SIEGMUND, Weichs

Während die Bürgerversammlungen in Ebersbach und Aufhausen nur mäßig besucht wurden, blieben im Festsaal des Weichser Bürgerhauses nur wenige Plätze nicht besetzt. Fast zwei Stunden referierte Bürgermeister Harald Mundl (Weichser Bürgervertretung) vor etwa 80 Besuchern aus dem Hauptort.

Einen Schwerpunkt stellte der schriftliche Antrag eines Weichsers zum Stopp des Rathausneubaus dar. Mundl erklärte hierzu, dass sich 2015 die Finanzsituation der Gemeinde nicht so entwickelt habe wie erhofft. Als Gründe nannte er weniger Einnahmen an Gewerbe- und Einkommensteuern bei deutlich höheren Kosten für die Kinderbetreuung und Kreisumlage. Zudem seien auch die Baukosten für den Stauraumkanal gestiegen. Aufgrund dessen habe die Prüfstelle des Landratsamtes signalisiert, dass sie einer Kreditaufnahme für den Neubau nicht zustimmen werde. Bezüglich der Bodenuntersuchungen erklärte Mundl, dass ein Teil des ehemals landwirtschaftlich genutzten Grundstückes mit Arsen belastet ist. Dieses Gutachten sei indes nicht der Grund für den Baustopp, auch wenn die Entsorgung rund 50 000 Euro kostet.

Der Bürger Rudi Kröniger bezweifelt, ob der Rathausneubau "überhaupt notwendig" sei. Er schlug vor, "das Grundstück an einen Bauträger zu verkaufen, damit Geld in die Gemeindekasse kommt". Mundl antwortete, dass die Mitarbeiter im alten Rathaus sehr beengt arbeiten müssten und Platzbedarf für die Kinderkrippe bestehe.

Zufrieden scheint der Bürgermeister mit der Entwicklung der Gemeinde zu sein. Aufgrund des neuen Baugebietes rechnet Mundl für den 3300-Einwohner-Ort mit einem Zuwachs von 250 bis 300 Neubürgern. "Das tut der Steuerkasse gut und der Schule, weil wir unsere sozialen Einrichtungen sichern wollen." Positiv sieht der Bürgermeister auch die Wohnbebauung im "Aufhausener Feld" mit 71 Bauparzellen für Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Doppelhaushälften. Bis 2022 werde das Areal komplett bebaut sein. Mehr als eine Million Euro wird die Glonntal-Gemeinde in den Hochwasserschutz für den Bau eines Stauraumkanals mit neuem Überlaufbecken und Entlastungskanälen investieren. Sorgen bereitet Mundl der Schwerlastverkehr durch die Ortschaften der Gemeinde, bedingt durch die Kiesgrube in Eglersried und den Bau des Gewerbegebietes "Eheäcker" in Petershausen. Eine Lösung sei trotz Geschwindigkeitskontrollen und Markierungen auf der Fahrbahn nur bedingt in Sicht.

© SZ vom 17.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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