Weichs:Diskussion um Container-Krippe

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Harald Mundls Gemeinde geht das Geld aus. Ein Kredit für den Neubau des Rathauses wird nicht gewährt. (Foto: Toni Heigl)

Die Gemeinde Weichs kann sich einen Kita-Neubau schwer leisten

Von Sonja Siegmund, Weichs

Aus einer Übergangsvariante könnte eine Dauerlösung werden. Weil es der Gemeinde Weichs an Geld fehlt, könnte die Kinderkrippe, die im Gewerbegebiet in Modulbauweise errichtet worden war, um weitere elf Container-Module erweitert werden. Der Gemeinderat diskutierte nun die Vor- und Nachteile eines festen Neubaus gegenüber einer längerfristigen Containerunterbringung. Fest steht, dass die Kinderkrippe mehr Platz braucht. Dringend notwendig sind Büro-, Besprechungs- und Teamräume für Erzieherinnen und Unterstände für Kinderwägen. Derzeit werden 17 Kinder in der zweizügigen Krippeneinrichtung im Sonnenkäferhaus betreut. Das Gebäude der Kinderkrippe besteht aktuell aus 15 Modulen, die um sechs Module für fehlende Räume erweitert werden könnten. Zudem sollen fünf weitere Module für eine dreizügige Kinderkrippe hinzukommen.

Die Planung der Kinderkrippe hängt auch von der Planung des Neubaus für das Rathaus ab. Ein Neubau soll in der Ortsmitte entstehen, die Kinderkrippe und ein Kindergarten sollten danach in das Gebäude des alten Rathauses einziehen. Wegen der angespannten Finanzlage hat sich der Gemeinderat indes entschieden, den Rathausneubau zurückzustellen. Nach Gesprächen der Gemeindeverwaltung mit der Rechnungsprüfstelle des Landratsamtes konnte einer Kreditaufnahme für den Rathausneubau derzeit nicht zugestimmt werden. Es müssten erst 2,5 Millionen Euro erwirtschaftet werden, bevor mit dem Bau des neuen Rathauses begonnen werden kann. "Realistisch gesehen müssen wir von rund zehn Jahren der Rücklagenbildung ausgehen", erklärte Bürgermeister Harald Mundl (WBV) in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch. Für die Kinderbetreuungseinrichtungen wurde noch eine dritte Variante ins Spiel gebracht. Möglich wäre auch ein Neubau auf einem Grundstück im Baugebiet Aufhausener Feld. Die Gemeinde will das Grundstück 2016 erwerben. Der Bau einer dreizügigen Krippeneinrichtung mit rund 265 Quadratmetern Nutzfläche könnte mit einer Fördersumme von rund 410 000 Euro bedacht werden, erklärte Mundl.

Für Gemeinderätin Petra Hesse (SPD) sind "zehn Jahre Kinderkrippe in einer Containeranlage keine gute Lösung". Robert Neisser (CSU) befürchtet, dass das neue Rathaus aus Kostengründen überhaupt nicht mehr gebaut werden kann. Demzufolge könnte auf dem hierfür vorgesehenen Areal eine neue Kinderkrippe gebaut werden. Doch mit dieser Meinung blieben die beiden recht allein. Kostengründe führten Birgit Singer und Martin Betz (beide CSU) an. Ein Vorteil sei, so Betz, dass die Container wieder verkauft werden könnten. Günther Schilcher (WBV) ging es eher um die Schnelligkeit. "Ein Krippenneubau dauert viel zu lange", sagte er.

Träger des Kindergartens ist die Initiative zur Förderung von Kindern und Jugendlichen unter dem Vorsitz von Eva-Maria Haindl. Wie sie sagt, arbeitet der Verein kostendeckend. Die Gemeinderäte einigten sich nach längerer Diskussion darauf, dass die Gemeindeverwaltung die Kosten für einen Neubau in Ziegelbauweise beziehungsweise mit Modulen ermitteln solle. Bei der Prüfstelle des Landratsamtes muss um eine Genehmigung über die Kreditaufnahme für eine neue Kinderkrippe nachgefragt werden.

© SZ vom 23.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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