Vortrag:Volkskrankheit Schlaganfall

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Helios Amper-Klinikum informiert über Vorbeugung und Behandlung

Das Gesundheitsforum des Helios Amper-Klinikums Dachau informiert am Mittwoch, 24. Oktober, über die Vorbeugung und Behandlung von Schlaganfällen. Laut der Deutschen Schlaganfallgesellschaft erleiden in Deutschland jährlich mehr als 250 000 Menschen einen Schlaganfall. Die Volkskrankheit ist damit hierzulande die dritthäufigste Todesursache. Die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden, steigt mit zunehmendem Alter. Aber grundsätzlich kann es jeden treffen. Meist ist ein Blutgerinnsel in einer Ader des Gehirns, ausgehend von einer Engstelle in der Halsschlagader oder direkt aus dem Herzen, die Ursache. Die Nervenzellen erhalten zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe, so dass sie innerhalb weniger Minuten absterben.

Je schneller Symptome eines Hirnschlags erkannt und neurologisch abgeklärt werden, desto größer sind die Chancen auf eine vollständige Genesung. Symptome sind beispielsweise halbseitige Lähmungen, einseitige Gesichtslähmungen, plötzliche Sprach- oder Sehstörungen, Schwindel oder Kopfschmerzen. Die Deutsche Schlaganfallgesellschaft empfiehlt, bei Verdacht auf Hirnschlag sofort ein Krankenhaus mit einer Stroke Unit, einer im Idealfall zertifizierten Schlaganfall-Spezialstation, aufzusuchen. Hier werden innerhalb von weniger als 30 Minuten alle nötigen Schritte in die Wege geleitet, um die Frage nach der Art, der Ursache und der optimalen Therapie zu klären. Bei mehr als 30 Prozent der Betroffenen, die sich innerhalb der ersten Stunde nach dem Schlaganfall in einer Klinik befinden, kann eine sogenannte Lyse-Behandlung durchgeführt werden, um das Blutgerinnsel in der Ader aufzulösen. In der Stroke Unit des Helios Amper-Klinikums Dachau wird bei besonders schweren Aderverschlüssen mittlerweile bei mehr als zehn Prozent der Patienten die kathetergestützte Schlaganfallbehandlung angewendet. Bei der sogenannten Stent-Thrombektomie fängt ein Neuroradiologe mit einem Spezialkatheter das Blutgerinnsel ein. Dabei wird ein dünner, hochflexibler Katheter über die Leiste durch die große Körperschlagader an die Stelle des Gefäßverschlusses gesetzt und bis in die Gehirnadern vorgeschoben. Anschließend wird das Blutgerinnsel mit einem kleinen Stent herausgezogen.

Seit September dieses Jahres bietet das neue Institut für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie am Helios Amper-Klinikum Dachau rund um die Uhr diese kathetergestützte Schlaganfallbehandlung an. Christian Lechner, Chefarzt Neurologie und Neurogeriatrie, sowie Sascha Prothmann, Chefarzt Institut für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, laden zum kommenden Gesundheitsforum Dachau ein. Sie informieren in ihren Vorträgen über Symptome, therapeutische und präventive Maßnahmen bei einem Schlaganfall sowie dessen Vorbeugung. Das genaue Prozedere der modernen Schlaganfallversorgung mithilfe eines Katheters wird ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung sein. Im Anschluss an den Vortrag besteht ausreichend Zeit für Fragen der Anwesenden. Die Veranstaltung findet im Tagungszentrum (Untergeschoss) des Helios Amper-Klinikums Dachau statt. Sie beginnt um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

© SZ vom 22.10.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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