Veranstaltung:Wie aus Menschen Täter wurden

Rundgang an der KZ-Gedenkstätte zu Biografien von SS-Angehörigen

Die Frage, wie Menschen im Nationalsozialismus zu Tätern wurden, beschäftigt Wissenschaft und Gesellschaft seit 1945. "Bis heute werden Täter in der Mehrheitsgesellschaft häufig als krankhafte Sadisten oder als "Betroffene" eines angeblich existierenden Befehlsnotstandes gesehen", schreibt die KZ-Gedenkstätte in einer Pressemitteilung. Dass diese Ansätze, "wenn überhaupt, nur minimal ausreichen", um das Thema Täterschaft in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern zu erklären, sei in der Geschichtswissenschaft hingegen Konsens.

In einem Rundgang über das Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau am Samstag, 2. März, wird versucht, unterschiedlich Arten von Täterschaft sowie die Handlungsmotivationen und die Handlungsspielräume der hier tätigen SS-Angehörigen zu erklären. Bisher unbekannte Täterbiografien stehen dabei im Zentrum. Statt verallgemeinernd von "den Nazis" zu sprechen, wird dem "SS-Mann" ein Name und ein Gesicht gegeben. Der Titel des Rundgangs: "Die SS und das KZ Dachau". Referent beim Rundgang ist Matthias Grab. Der Rundgang dauert von 14 bis 16.30 Uhr. Die Teilnehmer treffen sich am Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Dachau. Interessierte müssen am Veranstaltungstag an der Infotheke des Besucherzentrums bis spätestens 13.45 Uhr anmelden. Die Teilnahme am Themenrundgang kostet vier Euro.

© SZ vom 14.02.2019 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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