Um 37 Prozent:Zahl der Einsätze steigt stark an

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Noch wird die vorgeschriebene Hilfsfrist in den meisten Fällen eingehalten. Aber neue Wachen und Fahrzeuge sind nötig

Von Ingrid Hügenell, Olching/Dachau

Bei den Rettungswachen Fürstenfeldbruck und Dachau sind die Einsatzzahlen stark angestiegen: Im Landkreis Dachau von 4665 im Jahr 2012 auf 6398 im Jahr 2016. "Das ist eine Steigerung um 37 Prozent", sagt Michael Ott, stellvertretender Geschäftsleiter des Rettungszweckverbands der vier Landkreise Fürstenfeldbruck, Dachau, Landsberg am Lech und Starnberg. Zwar werde dort die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist noch in mehr als 95 Prozent der Fälle eingehalten, aber dennoch seien mehr Rettungsfahrzeuge nötig. Das habe ein Gutachten ergeben, das der Zweckverband außer der Reihe in Auftrag gebeben hat.

Rund um Odelzhausen kann die Hilfsfrist für Rettungseinsätze in einem Fünftel der Fälle nicht mehr eingehalten werden - eigentlich soll im Notfall binnen zwölf Minuten ein Rettungswagen vor Ort sein. Um die Situation in und um Odelzhausen zu verbessern, sei die Rettungswache Altomünster nun sieben Tage pro Woche von 7 bis 24 Uhr besetzt, erklärt Ott. Bisher seien wochentags von 8 bis 21 Uhr und am Sonntag von 10 bis 21 Uhr Rettungskräfte im Einsatz gewesen. "Das sind 30 Stunden mehr - eine erhebliche Verbesserung", sagt Ott. Für das Gewerbegebiet Gada (Bergkirchen) und Geiselbullach (Olching) soll eine Rettungswache für ein Rettungsfahrzeug eingerichtet werden. Der Zweckverband hat die neue Wache - täglich von 9 bis 21 Uhr - bereits ausgeschrieben. Vom ausgewählten Standort kann sowohl die Bundesstraße 471 als auch die Autobahn A 8 schnell erreicht werden. Auch für die Gewerbebetriebe und die Gemeinden stellt die neue Wache eine Verbesserung dar. Rettungsdienste wie das Rote Kreuz oder die Johanniter können sich nun bewerben.

Dem Rettungsdienst obliegt die Einrichtung der ganzen Infrastruktur: die Bereitstellung des Wagens samt Personal und die Anmietung oder Errichtung von Räumen mit einer Sanitäranlage, in denen die Sanitäter sich zwischen den Einsätzen aufhalten können. Dabei komme auch ein Container in Frage. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen. Sie belaufen sich Ott zufolge auf einen mittleren sechsstelligen Betrag. Es handelt sich um eine Interimslösung. Denn 2019 wird das nächste reguläre Gutachten zur Situation des Rettungsdienstes erstellt. Vielleicht ändert sich dann der Standort.

© SZ vom 16.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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