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Vom Stellenwert eines Podiums für die Bundestagskandidaten des Wahlkreises Dachau und Fürstenfeldbruck

Von Christian Hufnagel, Fürstenfeldbruck

Laut lexikalischer Definition kommen die Beteiligten deshalb zu diesem Anlass zusammen, "um gemeinsam einen Mehrwert zu erzeugen". Ob dieser nun für einen politischen Wahlkämpfer so groß ist, dass sich ein Mehrwert faktisch niederschlägt und er danach mit ein paar Stimmen mehr rechnen kann, beurteilen die Direktkandidaten für den Wahlkreis Fürstenfeldbruck-Dachau zu Recht wohl skeptisch. Gleichwohl sind sie alle der Überzeugung, dass eine Podiumsdiskussion wie die der Fürstenfeldbrucker SZ an diesem Dienstag, 19. September, im Veranstaltungsforum Fürstenfeld unter allen Mitteln des Wahlkampfes eine herausgehobene Stellung einnimmt.

Als ein wichtiges Medium und Instrument bewerten die meisten eine derartige Veranstaltung. CSU-Kandidatin Katrin Staffler sieht darin für sich eine "gute Möglichkeit, Position zu beziehen", SPD-Kontrahent Michael Schrodi spezifiziert diesen Blickwinkel noch: Er hofft auf Kontroversen auf dem Podium, schließlich sollten sich die unterschiedlichen Standpunkte herauskristallisieren: "Davon lebt die Auswahl ja." Das Augenmerk auf den Wähler richtet Lilian Edenhofer, die für die Freien Wähler antritt: Der Bürger treffe ja in der Regel nicht so viele Kandidaten. "Hier kann er sich von allen eine Vorstellung machen." Etwa in der Hinsicht, wie er in spontanen Situationen, seine politische Haltung vertrete, ergänzt Florian Jäger von der AfD. Ein anderes Charaktermerkmal kommt für Renate Schiefer von der Partei Die Linke zum Vorschein: Die Zuhörer könnten sich ein Bild davon machen, wie authentisch der Politiker in der Diskussion rüberkomme. In der Gesamtbeurteilung bringt es FDP-Mann Andreas Schwarzer schließlich mit einem Wort auf den Punkt: "Effektiv."

So einhellig positiv die Meinung über den Wert einer Podiumsdiskussion ausfällt, so schwer fällt es den Bundestagskandidaten zu entscheiden, welches Wahlkampfmittel am Ende das wirksamste ist. Den Infostand hält Staffler für besonders wichtig, weil sie dort individuell auf Fragen eingehen könne. Edenhofer ist da vorsichtiger, schließlich wolle sie die Menschen nicht belästigen. Und jeder kenne ja selbst die unangenehme Situation, wenn man in der Fußgängerzone von irgendjemand mit Werbemitteln angesprochen werde. Die Werbewirksamkeit von Plakaten bezweifeln Schwarzer und Beate Walter-Rosenheimer, Kandidatin der Grünen, während Schrodi glaubt, dass die groß aufgemachten Porträts "die allermeisten Menschen erreichen". Er beruft sich dabei auf Forschungsergebnisse. Walter-Rosenheimer stellt sich indes die Frage, ob Plakate noch zeitgemäß seien. Gleichwohl hielten auch die Grünen daran fest, sonst würden sie am Ende noch gefragt, "ob es uns überhaupt noch gibt?"

Ob nun gedruckte Botschaften, die Präsentation in den sozialen Medien, Auftritte mit Parteiprominenten oder gezielte Fachgespräche - einig sind sich die Bewerber um ein Bundestagsmandat wieder darin, was die größte Überzeugungskraft beim Wähler erzielen kann: "das persönliche Gespräch".

Am SZ-Forum nehmen am Dienstag, 19. September, alle elf Direktkandidaten des Wahlkreises Fürstenfeldbruck-Dachau teil. Sie findet im Veranstaltungsforum, Fürstenfeld 12, 19.30 Uhr, statt. Einlass eine Stunde vorher. Da die Zahl der Plätze begrenzt ist, müssen sich Interessierte online anmelden: www.sz-veranstaltungen.de/ffb.

© SZ vom 19.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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