Sulzemoos:Rosige Aussichten

Lesezeit: 2 min

Sulzemoos baut Schuldenberg ab und investiert in Bauprojekte

Von Renate Zauscher, Sulzemoos

Wenige Jahre ist es her, dass die Gemeinde zur Finanzierung ihres Haushalts einen hohen Kredit aufnehmen musste. Jetzt kann Sulzemoos mit stabilen Einnahmen aus Einkommen- und Gewerbesteuer rechnen, will seine Schulden bis zum Jahr 2017 auf Null herunterfahren und zugleich durch Baulandentwicklung Rücklagen für Projekte wie den Kläranlagenneubau, den Bau eines Verwaltungsgebäudes oder seinen Anteil am Neubau der Odelzhausener Schule erwirtschaften.

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats stellte Bürgermeister Gerhard Hainzinger (CSU) die erfreulichen Zahlen vor. Der Haushalt für das laufende Haushaltsjahr werde den Gemeinderäten zwar erst jetzt vorgelegt, dafür aber, so Hainzinger, "brauchen wir mit Sicherheit keinen Nachtragshaushalt". Dem Entwurf des Kämmerers Michael Schwaak stimmte der Gemeinderat ohne weitere Diskussion zu.

Der Verwaltungshaushalt der Gemeinde Sulzemoos umfasst 5,79 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt 7,64 Millionen. Auf der Einnahmeseite im Verwaltungsteil schlagen die Einkommenssteuer einschließlich von Ersatzzahlungen mit 1,9 Millionen Euro sowie die Gewerbesteuer mit 1,6 Millionen Euro und die Betriebskostenzuschüsse für die Kinderbetreuungseinrichtungen mit gut einer Millionen zu Buche. Fast eine halbe Millionen kommt an Gebühren herein. Hainzinger rechnet, dass die Steuereinnahmen dank der gemeindlichen Baulandpolitik nicht nur konstant bleiben, sondern ansteigen werden.

Auf der Ausgabenseite sind es vor allem die Personalkosten, die mit 1,6 Millionen Euro ein Loch in die Gemeindefinanzen reißen; 85 Prozent davon entfallen auf den Kita-Bereich. 1,32 Millionen wird Sulzemoos als Kreisumlage an den Landkreis überweisen; die Sach- und Betriebsausgaben liegen bei 894 000 Euro. Immerhin 852 000 Euro aber können dem Vermögenshaushalt zugeführt werden.

Investiert wird in Sulzemoos in Grunderwerb und in Bauprojekte wie den Ausbau der Dorfstraße, der die Gemeinde 754 000 Euro kostet, in den Gehwegbau, dessen Kosten bei 200 000 Euro liegen und in den Kanalbau sowohl in Wiedenzhausen als auch im Sulzemooser Gewerbegebiet. Eine wichtige Investition, die aber auch erhebliche Einnahmen generiert, ist das Wohnungswesen. In Wiedenzhausen entsteht ein neues Baugebiet, dessen Kosten sich für die Gemeinde auf etwa 1,12 Millionen Euro belaufen. Die Erschließung erfolgt über einen Träger. Die Grundstücke werden seit vorigem Jahr vermarktet; 2015 werden Einnahmen von 670 000 Euro und 2016 noch einmal von 600 000 Euro erwartet. Für das kommende Jahr plant die Gemeinde den Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes, dessen Kosten von 1,45 Millionen Euro für 2016 eingeplant sind.

Das für Sulzemoos wichtigste Projekt ist der Bau der Kläranlage, der rund sechs Millionen kosten wird. Der Bau wird über ein Kommunalunternehmen extern finanziert; die Kosten sollen nach der Fertigstellung 2017 von der Gemeinde abgelöst werden. Investiert wird aber auch in die Erweiterung des Gewerbegebiets: "Wir verbauen zirka drei Millionen Euro", sagt Hainzinger. Diesen Kosten stehen Einnahmen in Millionenhöhe gegenüber: Allein für das Finanzplanungsjahr 2017 erwartet die Gemeinde Einnahmen von 9,36 Millionen.

Angesichts solcher Zahlen kann Sulzemoos getrost in die Zukunft schauen: Kredite aus den Jahren 2011 bis 2013 können bis 2017 getilgt werden. Erfreulich dürfte sich auch die Entwicklung der Rücklagen gestalten: Zwar liegen diese bei nur 73 000 Euro, in den kommenden drei Jahren sollen aber Summen zwischen 1,6 bis 2,7 Millionen zurückgelegt werden. Ende 2018 sollen sich die Rücklagen auf 6,5 Millionen Euro belaufen. Hainzinger ist optimistisch, dass sich der Eigenanteil am Schulhausneubau in Odelzhausen mit sieben bis acht Millionen ohne Probleme stemmen lassen wird.

© SZ vom 12.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: