Sulzemoos:Der legendäre Räuber Kneißl

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Der Haftbefehl für den Räuber Kneißl ist ein historisches Dokument. (Foto: Repro: Toni Heigl)

Sulzemooser Glonnstars bringen ihr neues Musical auf die Bühne

Von Renate Zauscher, Sulzemoos

Kult A 8 hat über die Jahre für ein breit gefächertes kulturelles Angebot im westlichen Landkreis gesorgt und dazu mal mehr, mal weniger bekannte Künstler und Interpreten von auswärts eingeladen. Diesmal ist alles etwas anders: An den beiden kommenden Wochenenden kommt im Schlossgut Sulzemoos ein Musical auf die Bühne, für dessen Inhalt ebenso wie für die künstlerische Umsetzung ausschließlich Menschen aus der nächsten Umgebung - Pfaffenhofen, Sulzemoos, Odelzhausen und Hohenzell - verantwortlich zeichnen. Auch die Hauptfigur, um die sich alles dreht, hat direkten regionalen Bezug: "Räuber Kneißl Revival" nennt sich das Stück. Den Text dazu hat Reinhold Klein, abseits der Bühne Allgemeinarzt in Pfaffenhofen an der Glonn, geschrieben und die Musik dazu Jürgen Offermann, der seit einigen Jahren in Odelzhausen lebt. Auch alle Rollen werden von einheimischen Sängerinnen und Sängern besetzt.

Als "Glonnstars" firmiert die musikbegeisterte Gruppe, zu der neben Reinhold Klein und Jürgen Offermann auch Marliese Zech, Birgitt Battran, Toni Fischer sowie Franziska Schönherr und Christine Battran gehören. Bereits vor zwei Jahren standen die Glonnstars erstmals auf der Bühne in Sulzemoos, damals noch mit einer Produktion, die sie rückblickend als "Patchwork-Musical" bezeichnen: einem Potpourri aus verschiedensten Opern- und Operettenmelodien, die von Reinhold Klein unter dem ironischen Titel "Der Nelkenkavalier" in einer locken Rahmenhandlung zusammengeführt worden waren.

Beim "Räuber Kneißl Revival" spielt der Text eine wichtigere Rolle als noch beim "Nelkenkavalier". Vor allem aber stellt das Musical mit den Kompositionen von Jürgen Offermann auch musikalisch ein eigenständiges Werk dar. Offermann ist nicht nur ausgebildeter Kirchenmusiker; er hat auch verschiedentlich in Bands gespielt hat und ist als Chorleiter tätig.

Zum Inhalt des Musicals will Reinhold Klein vorerst noch nicht allzu viel verraten. Nur so viel: Trotz Verwendung der historischen Eckpunkte aus Kneißls Leben, das bekanntlich mit seiner Hinrichtung endete, sei es ein vergnügliches Stück mit überraschenden Wendungen und vielerlei Bezügen zur Gegenwart geworden, sagt der Text-Autor. Wichtig ist Klein der Hinweis, dass eigentlich alles einschließlich der Bühnenausstattung ein Gemeinschaftswerk sei: Auch über das Libretto sei viel zusammen diskutiert und in Absprache miteinander manches noch geändert worden.

Reinhold Klein selbst tritt in der Rolle des legendären Räubers auf, die Sopranistinnen Birgit Battran und Marliese Zech, die beide aus dem Bereich der Kirchen- und Volksmusik kommen, als Kneißls historisch belegter Partnerin Mathilde und als "gute Fee". Die historischen Bezüge stellt Toni Fischer als "Moritatensänger" her. Franziska Schönherr führt Regie und agiert als Sprecherin. Auch verschiedene Illustrationen, darunter die im Programm, stammen aus ihrer Feder. Begleitet werden die Sänger am Piano von Jürgen Offermann und Christine Battran auf der Geige.

Nach der Premiere am Freitag, 31. März, finden drei weitere Aufführungen statt: eine Matinee am Sonntag, 2. April, um 11 Uhr und zwei weitere Abendvorstellungen am Freitag, 7. April, und Samstag, 8. April. Letztere beginnen so wie die "Uraufführung" am 31. März jeweils um 19.30 Uhr. Karten beim Schlossgut.

© SZ vom 25.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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