Suche nach Anreizen:Mehr Spaß durch Wettbewerb

Lesezeit: 1 min

Wie ein P-Seminar am Effner das Schwimmen fördern will

Von Linda Pröm

Dachau"Da muss man gegensteuern", hat Laura Seemann gedacht, Schülerin des Josef-Effner-Gymnasiums in Dachau. Die Nachricht, dass die Mehrheit der zehnjährigen Kinder in Deutschland nicht sicher schwimmen kann, erschreckt nicht nur sie. Die Deutsche Gesellschaft für Lebenrettung schlägt seit Monaten Alarm. Nach ihrer Statistik können 59 Prozent aller Grundschulkinder nicht mehr schwimmen. Jetzt hat das P-Seminar der 11. Jahrgangsstufe, dem Laura Seemann angehört, ein spezielles Projekt entwickelt, um für Schwimmkurse zu werben. Der selbst erteilte Auftrag lautet: "Organisieren einer Sport-Großveranstaltung." Das Seminar entschied sich für einen Schwimmwettbewerb der Fünft- und Sechstklässler des Gymnasiums.

Aufgeteilt in drei Gruppen erreichen 108 Kinder vom Gymnasium das Freibad Dachau. Das Landratsamt hat die Kosten für den Bus übernommen. Jede Gruppe hat eineinhalb Stunden Zeit, ihr Können beim Zeitschwimmen zu beweisen. Die Gewinner bekommen für die Spitzenleistung je einen Zehn-Euro-Gutschein für das Dachauer Freibad. Die Zweit- und Drittplatzierten können zwischen einem Ball und einem Paar Schwimmflossen wählen.

Bei dem Wettbewerb soll aber nicht die Leistung im Vordergrund stehen. "Wichtig ist uns vor allem, die Kinder zum Schwimmen zu motivieren", sagt Lisa Kern vom P-Seminar. Sönke Mensing hebt hervor, dass Schwimmen die Kondition fördert: "Man merkt förmlich, dass die Kleinen alles gegeben haben, wenn sie die Bahn geschwommen sind und aus dem Becken steigen." Die Kinder sind ausgelassen und vergnügen sich mit ihren Klassenkameraden beim Rutschen oder Springen vom Turm. Der Ausgleich zum Wettbewerb sei eine Belohnung für die Anstrengung, findet Gymnasiastin Lisa Kern.

Zwei Gründe sind nach Ansicht von Experten dafür verantwortlich, dass Kinder in der Regel zusehends schlechter schwimmen können als die Gleichaltrigen früher. Das familiäre Umfeld, das sich nicht mehr verantwortlich fühle. Zusätzlich werde an den Schulen die Ausbildung vernachlässigt. "Den Schwimmunterricht am Effner-Gymnasium erhalten nur die fünften Klassen", sagt Schülerin Seemann. Deshalb richtet das P-Seminar sein Augenmerk mit drei Schulsanitätern und acht Lehrern besonders auf die Sicherheit.

© SZ vom 13.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: