Stadt, Land, Leute:Ein bisschen Menschlichkeit

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Nach wochenlanger Besuchssperre haben Angehörige ihre Lieben am Muttertag erstmals wiedergesehen. (Foto: oh)

In Zeiten von Corona ist das Leben auch für Menschen in der Region komplizierter. Einige spenden Trost und Sachspenden dort, wo sie dringend gebraucht werden

Die Firma Dr. Niedermaier Pharma GmbH hat rund 290 Dosen ihres selbst entwickelten hochwertigen Hautpflegeschaums dem Franziskuswerk Schönbrunn gespendet. Sie ist Kunde der Franziskuswerk-Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM). Seit mehreren Jahren verpackt die WfbM einen Teil ihrer Produkte. "Das Pflegeprodukt ist ein Stück 'Mini-Wellness' für die Hände der Kolleginnen und Kollegen in den Wohn- und Pflegebereichen", freut sich Produktionsleiter Harald Baumann. "Gerade jetzt, wo eine der wichtigsten Hygieneregeln das regelmäßige und intensive Händewaschen mit Seife ist, trocknet die Haut aus, wird spröde und rissig. Der gespendete Hautpflegeschaum beugt dem vor." Eine tolle Sachspende, freuen sich die Geschäftsführer des Franziskuswerks Schönbrunn Michaela Streich und Markus Holl.

Es war das wohl schönste Geschenk zum Muttertag: Die Bewohner der Seniorenresidenz "Senterra Pflegezentrum" und ihre Angehörigen konnten sich über das lange ersehnte Wiedersehen freuen. Ermöglicht hatte dies nicht zuletzt die organisatorischen Leistungen des Teams um Einrichtungsleiterin Sandra Emmer. "Die einschneidenden Kontakt- und Besuchseinschränkungen der vergangenen Wochen waren für unsere Senioren und ihre Angehörigen, aber auch unsere Mitarbeiter eine große Belastung", sagt sie. Auch wenn eine Umarmung oder ein Händeschütteln noch nicht möglich sind, so war es doch das persönliche Wiedersehen, das Bewohner und Besucher oft zu Tränen rührte. "Trotz Maskenpflicht und Abstandsregeln ist dies ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität", sagt Emmer. "Die Bewohner und ihre Angehörigen konnten sich vom Wohl ihrer Lieben überzeugen und erfuhren aus erster Hand Neuigkeiten und Geschichten von Freunden und Verwandten."

"Uns blieb nur wenig Zeit, die vorgegebenen Schutzmaßnahmen entsprechend umzusetzen und die Angehörigen über die genauen Abläufe und Regeln der Besuche zu informieren", so Sandra Emmer, "daher möchte ich ein großes Dankeschön an alle Mitarbeiter aussprechen, die in den vergangenen Tagen ihr Bestes gegeben haben, damit unsere Bewohnern endlich ihre Lieben wieder sehen können."

Nach dem ersten Besuchswochenende kann die Einrichtungsleiterin eine positive Bilanz ziehen. "Ein großer Dank geht in diesem Zusammenhang auch an alle Angehörigen, die sich strikt an die Vorschriften und Anmelderegeln gehalten haben", so Emmer, "trotz vollständig belegter Besucherlisten konnte ein reibungsloser und geordneter Ablauf der Termine unter Einhaltung sämtlicher Schutzmaßnahmen ermöglicht werden." Aktuell ist nur eine Kontaktperson pro Tag und Bewohner zugelassen. "Für die meisten spielte das aber in diesem Moment gar keine Rolle", sagt Sandra Emmer.

Im Zuge der Corona-Pandemie werden in den Helios Amper-Kliniken täglich 700 FFP2-Masken zum Schutz vor Infektionen eingesetzt. Jetzt hat Benjamin Bayr dem Krankenhaus eine große Menge dieser Schutzmasken geschenkt. Er war selbst schon einmal Patient in Dachau und hat bei seinem Aufenthalt den Einsatz der Pflegekräfte und Ärzte schätzen gelernt. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie wollte Benjamin Bayr jetzt helfen. "Es war mir ein dringendes Bedürfnis, meinen Teil dazu beizutragen, das medizinische Personal mit ausreichend Masken auszustatten", so der Unternehmer aus Bergkirchen. Über einen langjährigen Freund, Besitzer einer Drogerie in München, konnte Benjamin Bayr die in der Coronazeit dringend benötigten FFP2-Masken über das Ausland beziehen. Diese Masken entsprechen den vorgeschriebenen Normen für den Einsatz in Krankenhäusern. Klinikgeschäftsführer Florian Aschbrenner und der Ärztliche Direktor Professor Hjalmar Hagedorn nahmen die Spende von 2 650 FFP2-Masken im Wert von 10 000 Euro entgegen.

"Wir freuen uns sehr über diese großzügige Geste", sagte Klinikgeschäftsführer Aschbrenner bei der Übergabe. Auch Professor Hagedorn dankte dem Spender: "Im Namen der Ärzte und Pfleger nehmen wir die Masken sehr gerne an. Im Zuge der Corona-Pandemie benötigen wir in den Amper-Kliniken täglich rund 700 FFP2-Masken. Mit ihnen können wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und unsere Patienten bestmöglich vor Infektionen schützen." Das Robert Koch-Institut empfiehlt zur Behandlung und Pflege von Patienten mit einer Infektion durch das Corona-Virus den Einsatz von FFP2-Masken. In den Amper-Kliniken trägt das Klinikpersonal grundsätzlich bei jedem direkten Patientenkontakt eine solche Maske.

© SZ vom 19.05.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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