Spaß an der Leistung:Ein Genuss

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Die besten Talente im Schulsport treffen aufeinander

Von Linda Pröm

Dachau - Schon von weitem hört man die Kinderschreie, das Geräusch der Sohlen, wenn diese auf der Kunststofflaufbahn auftreten und die Jubelstürme, wenn der Sieger das Ziel erreicht hat. Das Kreissportfest auf dem Sportplatz der TSM 1865 in Dachau ist unüberhörbar. Mit 420 Kindern aus den zwölf weiterführenden Schulen des Landkreises, wäre Stille auch nicht möglich. Die Veranstalter vom Arbeitskreis Sport, Schule und Verein haben die Organisation des Leichtathletikwettbewerbs dennoch fest im Griff. In den Disziplin Weitsprung, Kugelstoßen, Sprint und Ballwurf können die Schüler Medaillen in Bronze, Silber und Gold für sich und für die Schule gewinnen. Zudem fördert die Sparkasse Dachau den Wettstreit mit einem 500, 300 und 200 Euro Gutschein, welcher den drei besten Schulen zur freien Verfügung steht.

"Mädchen zwei bitte alle zum 100 Meter Lauf. Mädchen zwei 100 Meter Lauf.", ruft Angelika Herold durch das Mikrofon. Zusammen mit Gabriele Siegl übernimmt sie dieses Jahr die Leitung. Und trotz der vielen Schüler, oder gerade weil jetzt alle zusammenarbeiten müssen, versammeln sich die Mädchen um die Startlinie. Die Lehrer haben die Teilnehmer im Vorfeld sorgfältig ausgewählt. "Nur Schüler, die im Schulsport exzellente Leistungen erzielten, haben hier überhaupt eine Chance."

Armin Heldt, ein am Wettbewerb beteiligter Lehrer, ist von der Atmosphäre sichtlich begeistert. Ihn fasziniert besonders die Kombination aus der lockeren Umgebung in der sonnigen Sportanlagen und den netten Gesprächen zwischen den einzelnen Disziplin, im Vergleich zu der Anspannung,die in der Luft liegt, wenn die Schüler ihr Bestes geben, um ein möglichst überragendes Ergebnis zu erzielen. Wenn einer seiner Schüler dann noch einen beeindruckenden Lauf hinlegt, ist Heldt der Stolz über seine Athleten ins Gesicht geschrieben. Doch nicht nur die Lehrer sind vom Kreissportfest überzeugt.

Schüler, die in ihren Klassen ständig als Bester herausstechen, treffen hier auf würdige Konkurrenz. Ob das den ein oder anderen einschüchtert? "Man muss einfach alles geben, einfach nicht aufgeben!", ermutigt die junge Sportlerin Zebica Medina aus der 6. Klasse der Mittelschule Dachau Süd. Sport ist für sie nicht nur eine körperliche Aktivität. "Sport bringt Selbstvertrauen und Mut, man erbringt Leistungen, an die man nie gedacht hätte." Ihre Freundinnen nicken eifrig. Sport ist für sie alle ein großer Lebensinhalt. Genau aus diesem Grund genießen sie den Wettbewerb, und auch wenn die eine oder der andere etwas schlechter war, als erwartet. - Wiederkommen wollen sie alle.

Kinder sollen in der Regel zu wenig Sport treiben, wie zahlreiche Studien behaupten. Davon ist heute nichts zu sehen. Selbst in den Erholpausen zwischen den Disziplin spielen ein paar Jungs Fußball, zwei Mädchen schlagen Räder und Handstände. Auch Laurin Didzoneit, einer der jüngsten Athleten schwärmt: "Endlich ein ganzer Tag Sport." Seine Mitschüler können nur zustimmen, zu oft fällt der Schulsport aus, da ist ein Wettbewerb wie dieser eine willkommene Abwechslung zur Schulbank. Und neue Freunde finden sich hier auch schnell, schließlich teilen die 420 Kinder alle das gleiche Interesse: Sport. Wenn die Teilnehmer am Wettbewerb dann zurück in den Unterricht kommen, haben sie meist einen Sieger als Vorbild genommen und sind so noch motivierter, im Sportunterricht zu glänzen. Nur eine Sache wünscht sich Didzoneit: "Fußball als Disziplin wäre noch schön, weil das ja so viele hier spielen."

Der Leichtathletikwettbewerb hat allerdings schon seine feste Struktur. Aber zum Glück gibt es andere Wettbewerbe wie "Jugend trainiert für Olympia". Da gibt es auch Fußball.

© SZ vom 14.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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