Die Laderampe auf dem stillgelegten Gelände der Schlossbrauerei Haimhausen hat sich als ideale Konzertbühne für ein Open-Air-Konzert erwiesen: Mit ihrem "Rendez-vouz à New Orleans" entführten Zydeco Annie & Swamp Cats am Samstag das an Tischen und Bänken sitzende Publikum in die Südstaaten der USA. Die Band entfachte mit ihren eigens komponierten Songs ein Feuerwerk an farbenfroher Lebenslust. In der Haimhausener Dorfstraße konnte man sich mitten in der legendären Bourbon Street wähnen.
Die Musik wechselte zwischen stampfendem Zydeco, traditioneller Cajun, gefühlvollem Blues und Grooves wie aus dem Mardi Gras. Die quirlige "Annie" Anja Baldauf begeisterte mit virtuosem Akkordeonspiel, setzte sich auch mal ans Piano oder stimmte das einreihige Melodion an. Ihre Kompositionen trug Sänger Frederic Berger mit seinen eigenen französisch-englischen Texten vor. Dabei bearbeitete er mal das Waschbrett mit Besen, spielte Gitarre, Trommel oder Triangel dazu. Helt Oncale, geboren und aufgewachsen in New Orleans, bereicherte die Zydeco-Rhythmen und den stampfenden Blues auf Fiddle und Gitarre, auf eine Weise, die den Herzschlag Louisianas spürbar machte. Der Song "Voulez-vous chanter" animierte zum Mitklatschen, romantisch stimmte "Je te chant la mélodie". Die Tango-Rhythmen des mystischen "Voodoo Master" machten Spaß. Für den mitreißenden Louisiana-Beat beim "Drink Hurricane" sorgten Marco Piludu am E-Bass und Anjas Ehemann Stefan Baldauf am Schlagzeug.
Das Publikum freute sich an einem herrlichen Sommerabend über die immense Spielfreude der Musiker, die nach acht Monaten Lockdown erstmals wieder live auftreten konnten und den Auftritt sichtlich genossen.