Sanierungsarbeiten:Eine Million Euro für die Wagenhofener Kanalisation

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Pfaffenhofener Ortsteil erhält ein Trennsystem für Schmutzwasser und Regenwasser. Das ist besser für die Umwelt

Von Horst Kramer, Pfaffenhofen an der Glonn

Weil die alte Kläranlage überlastet ist, will die Gemeinde Pfaffenhofen in ein neues Abwassersystem für den Ortsteil Wagenhofen investieren. Das beschloss der Gemeinderat. Statt der bisherigen Mischwasserkanalisation, in dem Abwasser und Regenwasser zusammen in die Kläranlage geleitet werden, setzt die Kommune nun auf ein Trennsystem, das auch umweltfreundlicher sein soll: Die Kläranlage, welche die gesammelten Wassermassen kaum noch bewältigen konnte, soll sich in Zukunft nur noch mit dem Schmutzwasser beschäftigen - dazu muss ein neuer Abwasserkanal gebaut werden. Das Regenwasser wird zum größten Teil im bisherigen Mischwasserkanal gesammelt und zu einem Teich im Süden der Ortschaft geleitet. Diejenigen Grundstücke, die das Oberflächenwasser bisher auf ihrem Areal versickern lassen konnten, können das im Prinzip auch weiterhin tun, wie Matthias Bauer vom Aichacher Ingenieurbüro Mayr auf der Sitzung des Gemeinderats erklärte.

Die Maßnahme ist nicht billig: Rund 1,15 Millionen Euro muss die Kommune in die Hand nehmen: Sie erhält allerdings auch 231 000 Euro Fördermittel. Entsprechend heftig fiel die Diskussion um die Investition aus, zumal als Alternative eine Sanierung des Mischwasserkanals zur Debatte stand. Kurzfristig wäre dieses Vorgehen deutlich billiger - Bauer sprach von 583 000 Euro - allerdings würden sich die Investitions- und die jährlichen Betriebskosten in einem Zeitraum von sechzig Jahren auf einen Betrag addieren, der ebenfalls bei rund einer Million Euro läge.

Bürgermeister Helmut Zech (CSU) ließ keinen Zweifel daran, dass er ein Mischwassersystem für die bessere, weil nachhaltige Lösung hält. Der zuständige Abteilungsleiter des Wasserwirtschaftsamts, Stefan Klein, war ebenfalls vor Ort; er plädierte aus "Umweltgesichtspunkten" ebenfalls für ein Trennsystem. Sein Argument: "Die Kläranlage arbeitet besser, wenn sie nur mit Schmutzwasser zu tun hat." Die Effizienz der Anlage sinke, wenn eine "Verdünnung" durch Regenwasser erfolge, erklärte Klein.

Zech wies außerdem darauf hin, dass der neue Kanal mit der schon seit Jahren diskutierten Verbreiterung der Ortsdurchfahrt kostengünstig verbunden werden könnte. Allerdings müssten sich damit alle Anwohner einverstanden erklären. Als Stichtag nannte Zech den 30. November. Zu diesem Zeitpunkt sollen die Bauarbeiten ausgeschrieben werden. Gemeinderat Bernhard Naßl (CSU) wollte eine komplette Verschiebung des Beschlusses erreichen, konnte sich aber nicht durchsetzen.

Der gesamte Gemeinderat beauftragte daraufhin das Ingenieurbüro Mayr, mit den Planungen des Projekts anzufangen. Im kommenden Jahr sollen die Bauarbeiten beginnen, im April 2019 sollen sie abgeschlossen sein.

© SZ vom 06.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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