Reden wir über:Spielintelligenz und Sandplätze

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Wie Fußballtrainer Marcel Richter sein Bayernliga-Team vorbereitet

Von Benjamin Emonts

Nach zahlreichen wetterbedingten Spielabsagen rollte am Wochenende wieder der Fußball im Landkreis. Dessen Aushängeschild, der Bayernligist TSV 1865 Dachau, musste gleich zu Beginn beim ambitionierten Tabellensechsten TSV 1860 Rosenheim antreten. Vor der Partie sprach Trainer Marcel Richter über die strapaziöse Vorbereitung, seine Saisonziele und die widrigen Trainingsbedingungen, unter denen seine Mannschaft leidet.

SZ: Herr Richter, Sie gelten als Trainer, der besonders hart trainieren lässt in der Vorbereitung. Wie haben sich Ihre Spieler geschlagen?

Marcel Richter: Ich bin sehr zufrieden. Wir haben von sieben Vorbereitungsspielen sechs gewonnen. Gerade in den ersten Wochen, als wir den Kunstrasenplatz in Riedmoos mieten konnten, haben wir richtig Gas gegeben und in zehn Tagen elf Einheiten absolviert. Das war schon knackig. Und manchmal musste man schmunzeln, dass man sich so oft sieht. Ich weiß aber auch, dass wir in den vergangenen Spielzeiten immer gezehrt haben von unserer guten Vorbereitung. Wir haben immer hervorragende Rückrunden gespielt.

Thema Kunstrasen. Während ihre Kontrahenten aus der Bayernliga größtenteils auf eigenem Kunstrasen trainieren, mussten sie teilweise auf einen Sandplatz ausweichen. Ärgerlich oder?

Wir müssen nicht darüber diskutieren, dass unsere Trainingsbedingungen alles andere als optimal sind. Dass eine Mannschaft auf einem Sandplatz trainieren muss, ist mit Sicherheit einzigartig in der Bayernliga. Aber an diesem Umstand können wir leider nichts ändern.

Ein Umzug des Vereins hingegen könnte Abhilfe schaffen. Aber die Stadt Dachau und der Vorstand des TSV verhandeln seit Jahren ergebnislos über ein neues Sportgelände für den Verein. Inwieweit beschäftigt das Thema auch Ihre Mannschaft?

Eigentlich gar nicht, das Thema geistert ja schon seit geraumer Zeit herum. Und letztlich sind wir die Allerletzten, die das beeinflussen können. Bis zum Umzug versuchen wir, aus den gegebenen Voraussetzungen das Beste zu machen. Ob und wann gebaut wird, entscheiden die Stadt und der Vorstand. Wenn es mit dem Unzug dann irgendwann klappt, sind wir natürlich froh.

Mit Platz 8 stehen Sie derzeit im gesicherten Mittelfeld der Tabelle. Was für Ziele haben Sie für den Rest der Saison?

Zunächst einmal bin ich froh, dass ich endlich eine entspannte Saison hier in Dachau erlebe. Wir wollen so schnell wie möglich 40 Punkte erreichen und uns nach unten absichern. In den vorigen Spielzeiten haben wir ja entweder um den Aufstieg oder gegen den Abstieg gespielt. In unserer jetzigen Situation geht es darum, weiter an unserem System und unserer Spielintelligenz zu arbeiten - und dabei natürlich erfolgreich zu sein.

Ihr Lokalrivale und Bayernliga-Kontrahent, der FC Pipinsried, hat nur für Aufsehen gesorgt, weil er den im Landkreis berüchtigten Torjäger Marco Bläser verpflichtet hat. Warum sind Sie vor Wiederbeginn der Runde nicht auf dem Transfermarkt tätig geworden?

Wir stehen auf einem gesicherten Mittelfeld-Platz und haben einen guten Kader beisammen. Außerdem sind bei uns bis auf zwei Spieler alle fit. Deshalb haben wir keine Veranlassung gesehen.

© SZ vom 12.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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