Reden wir über:Netzwerken und vermitteln

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Martina Tschirge vom SPD-Kreisvorstand. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Martina Tschirge koordiniert das bürgerschaftliche Engagement

Interview von Jana Korff

Die ehemalige SPD-Kreisrätin Martina Tschirge aus Markt Indersdorf zieht ins Landratsamt Dachau ein. Seit Anfang Mai ist dort das neue Koordinationszentrum bürgerschaftlichen Engagements (KoBE) an den Start gegangen, die einstige Netzwerkmanagerin der Gemeinde Vierkirchen wurde eingestellt. Martina Tschirge, die sich selbst als die "personelle und zeitliche Ressource" für die Ehrenamtlichen im Landkreis vorstellte, erläutert im Gespräch mit der Dachauer SZ das Projekt, ihre Aufgaben und ihre Ziele.

Frau Tschirge, wie sind Sie zum Koordinationszentrum gekommen?

Ich habe die Einrichtung dieser Stelle als Netzwerkmanagerin in Vierkirchen natürlich interessiert verfolgt. In Vierkirchen konnte ich im Aufgabenfeld der Engagementförderung bereits seit 2007 Erfahrungen sammeln. Den Gedanken, diese Erfahrungen für den Landkreis sinnvoll einzubringen, fand ich reizvoll. Also habe ich mich beworben und freue mich sehr, dass es geklappt hat.

Was genau ist dieses Koordinationszentrum bürgerschaftlichen Engagements?

Als vom Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördertes Projekt gibt es vorgegebene Eckpunkte der Aufgabenerfüllung. Ziele sind unter anderem der Ausbau der Infrastruktur für bürgerschaftliches Engagement, Bestandsaufnahme, Bedarfsermittlung und Vernetzung der bestehenden Aktivitäten, Information, fachliche Beratung (etwa zu Fragen der Versicherung, Organisation) sowie Aus- und Fortbildungen. Die Rahmenbedingungen für die "Engagement-Region" Landkreis Dachau weiterzuentwickeln, ist das Ziel. Die genauen Aufgaben des Koordinationszentrum werden sich erst noch speziell für den Landkreis ergeben. Es ist ein positives Zeichen an die Bürger, dass der Landkreis extra jemanden einstellt, um das Ehrenamt zu fördern.

Und was ist Ihre Aufgabe dabei?

Das Koordinierungszentrum ist ein Kontakt-, Vermittlungs- und Informationsbüro, das allen engagierten Bürgern weiterhilft und koordiniert. Momentan sichte und dokumentiere ich Daten, es gibt eine Vielzahl an Ehrenämtern, darüber muss man sich erst einmal einen Überblick verschaffen. Dann stellen sich folgende Fragen: Was machen wir aus all diesen Informationen? Was brauchen wir jetzt? Was passt für die freiwillig Engagierten im Landkreis Dachau? Das wird eine spannende Aufgabe. Ich sehe mich als Vermittlerin und Netzwerkerin. Ich bringe Leute zusammen, wodurch ihnen die Arbeit erleichtert werden kann.

Was wollen Sie in Ihrem Amt erreichen?

Mir ist es ganz wichtig, die Attraktivität des Ehrenamts weiter auszubauen und den soziale Zusammenhalt zu verbessern. Wenn ich es schaffe, ein Bewusstsein für das Ehrenamt zu fördern und zu verbessern, wäre das schon ein sehr guter Fortschritt. Im besten Fall gewinnen wir neue Interessierte für bürgerschaftliches Engagement.

Was bedeutet Ehrenamt für Sie?

Jede Sekunde, die jemand für das Gemeinwohl einsetzt, ist Ehrenamt für mich. So wird ein Netz gespannt, das uns alle auffängt. Wir brauchen ehrenamtliches Engagement. Außerdem macht es Spaß, gemeinsam etwas zu machen, und es ist charakterbildend.

Sind Sie selbst ehrenamtlich tätig?

Ja, ich engagiere mich. So viel, wie es mir als alleinerziehende Mutter möglich ist. Ich engagiere mich politisch, ich gebe Bewerbungstrainings, bin Vereinsmitglied und, wenn es die Zeit zulässt, für den Helferkreis Asyl in Markt Indersdorf aktiv.

© SZ vom 08.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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