Reden wir über:Gutes aus zweiter Hand

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Elke Lamprecht. (Foto: oh)

Im Kleidersalon gibt es günstige Garderobe für einen guten Zweck

Interview von Sarah Stemmler

Vor zehn Jahren hat eine Gruppe von Freundinnen nach einem Besuch beim Second-Hand-Kleiderflohmarkt in Allach beschlossen, ein ähnliches Angebot in Dachau zu organisieren. Seitdem findet im Ludwig-Thoma-Haus in der Altstadt zweimal jährlich der Kleidersalon statt. Er ist ein reines Frauen-Event. Eine Gelegenheit, die Garderobe günstig zu erweitern und selbst abgelegte Stücke zu verkaufen. Vor dem Herbst-Kleidersalon am Samstag, 29. Oktober, spricht Mitorganisatorin Elke Lamprecht über das Konzept der Veranstaltung.

SZ: Wie wird das Angebot angenommen?

Elke Lamprecht: Der Kleidersalon ist gleich gut angelaufen, in den vergangenen Jahren ist die Entwicklung etwas rückläufig. Das ist aber ganz angenehm, so ist das Einkaufen entspannter. Unser Publikum ist bunt gemischt, es sind Leute, die Spaß an Klamotten und Second-Hand-Garderobe haben. Frauen, die es lieben, wenn sie ganz unterschiedliche Sachen angeboten kriegen, Frauen, die gerne etwas Außergewöhnliches kaufen.

Es geht also um Freude an Kleidung.

Der ursprüngliche Gedanke war, dass wir Spaß daran haben, die Klamotten anzunehmen und zu verkaufen. Ich finde, es ist aber auch wichtig, dass es nachhaltig ist. Dass die Sachen nicht gleich weggeschmissen werden und dass etwas gespendet wird. Der Erlös ist immer für einen guten Zweck, wir spenden 75 Prozent unserer Einnahmen. Meistens für Projekte, die einen Bezug zu Frauen und Kleidung haben. Letztes Mal haben wir zum Beispiel an die Hilfsorganisation Medico gespendet, die Textilarbeiterinnen in Bangladesch unterstützt.

Wie läuft der Kleidersalon ab?

Es gibt eine E-Mail-Adresse, über die Listen angefordert werden können. Die füllt man in Ruhe daheim aus und macht seine Sachen fertig. Am Freitag vor der Veranstaltung kann man die Kleider bis 16.30 Uhr ins Thoma-Haus bringen, dann wird alles sortiert und am Samstagvormittag von 11 Uhr bis 14.30 Uhr verkauft. Samstagabend können übrig gebliebene Kleider abgeholt werden.

Das klingt nach viel Arbeit.

Wir sind sechs Leute, bald soll es aber auch noch ein junges Team als Verstärkung geben. Meistens haben wir zusätzlich viele Helfer, das können um die 30 Leute sein. Es ist aber trotzdem immer ein ziemlich großer Aufwand. Momentan fehlt uns auch ein Lagerplatz in Dachau, an dem wir die Kleiderständer und Bügel unterbringen können.

Was macht den Kleidersalon besonders?

Das Besondere ist das schöne Ambiente im Gewölbe des Ludwig-Thoma-Hauses. Und wir bemühen uns, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.

© SZ vom 25.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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