Reden wir über:Familienglück in schwierigen Zeiten

Lesezeit: 2 min

Die Fotografin Janina Haner verschenkt Fotoshootings

Interview von Eva Waltl, Karlsfeld

Die Coronakrise hat vor allem viele Familien hart getroffen. Janina Haner hat deshalb ein Projekt gestartet, um freudige Erinnerungen zu kreieren und Eltern und Kinder den Stress zumindest für einen Tag vergessen zu lassen. Die Karlsfelder Fotografin will "die Liebe zwischen den Familienmitgliedern einfangen", wie sie selbst sagt, und verschenkt deshalb an drei Familien im Landkreis Dachau und Fürstenfeldbruck Fotoshootings.

SZ: Frau Haner, woher stammt die Idee, Familien ein Fotoshooting zu schenken?

Janina Haner: Die Idee kam sehr plötzlich. Ich gehe jeden Abend meine Gedanken durch und frage mich, wofür ich dankbar bin. Ich bin unglaublich dankbar, dass meine Familie gesund ist und dass wir bisher unbeschadet durch dieses Jahr gekommen sind. Ich weiß aber auch, dass es nicht allen so geht. Deswegen möchte ich etwas zurückgeben und für all diejenigen etwas tun, denen es weniger gut geht. Und wenn ich dann etwas tue, dann möchte ich, dass mein Herz daran hängt.

Und Ihr Herz hängt an der Fotografie?

Genau, mein Herz hängt an der Familienfotografie. Ich konnte mir dieses Jahr meinen großen Traum erfüllen und mich als Fotografin selbständig machen. Das Schönste, das ich geben kann, sind Fotoshootings.

Sie möchten deshalb drei Familien ein kostenloses Fotoshooting ermöglichen. Wie können sich Familien bewerben?

Die Familien melden sich per E-Mail bei mir und erzählen von ihrer Geschichte. Ich versuche dann auszuwählen. Wie genau ich auswählen werde, muss ich gestehen, weiß ich noch nicht. Das wird auch davon abhängen, wie viele Familien sich melden. Am Ende werde ich drei Familien das Fotoshooting schenken.

Wenn die Familien gefunden sind, wie wird das Fotoshooting ablaufen?

Ich möchte das gerne draußen fotografieren. Aus Erfahrung weiß ich, dass viele Familien gelöster sind, wenn sie sich in einem anderen Umfeld aufhalten. Der Oktober würde sich dafür anbieten, die Fotos in der Natur zu machen. Noch spielt das Wetter mit.

An welche Familien richtet sich das Angebot?

An Familien aus den Landkreisen Dachau und Fürstenfeldbruck, die es schwer hatten dieses Jahr. Es muss auch nicht unbedingt etwas mit Corona zu tun haben.

Möchten Sie die Bilder im Anschluss ausstellen?

Nein, die Bilder sollen nur für die Familie sein. Die Familie kann sich natürlich dafür entscheiden, dass die Bilder veröffentlicht werden. Das steht den Familien völlig frei. Es gibt keinerlei Verpflichtungen. Ich freue mich, wenn ich mit den Familien Fotos machen und ihnen im Anschluss schöne Bilder schenken kann.

Haben Sie Ratschläge für Menschen, die kamerascheu sind?

Einfach ganz unbesorgt sein. Ich möchte Momente einfangen und Emotionen festhalten. Ich versuche immer, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen. Zu Beginn sind die Menschen vor der Kamera oft verunsichert. Kleine Kinder sind manchmal sehr schüchtern oder total aufgedreht. Viele benötigen Zeit, um sich an die Situation zu gewöhnen. Aber bisher hat es immer geklappt, sowohl den Schüchternen als auch den Überdrehten auf ein Bild zu bekommen.

Weitere Informationen finden interessierte Familien unter www.janinahaner.de.

© SZ vom 22.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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