Reden wir über:Ein Fest für Neubürger

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SPD-Ortsvorsitzender Franz Trinkl erklärt die Idee der Veranstaltung

Interview von Gregor Schiegl

Das Familienfest der Karlsfelder SPD am Sonntag, 10. Juli, ist für alle Neubürger gedacht. Das Fest findet am Spielplatz beim Weiher im Prinzenpark von 15 bis 18 Uhr statt. Es gibt Kuchen und Getränke, Spiele mit Schwungtuch, Klamottenstaffellauf, ein Glücksrad und ein Karlsfeld-Quiz. Was die Besucher dort sonst noch erwartet, und was die SPD damit bezweckt, erklärt der Ortsvereinsvorsitzende, Franz Trinkl (Foto: Niels P. Jørgensen).

Herr Trinkl, die SPD lädt alle Neubürger westlich der Bahn ein. Was ist denn mit denen, die schon länger dort wohnen?

Franz Trinkl: Sie sind uns selbstverständlich genauso willkommen. Es wäre sogar schön, wenn sie kämen, dann könnte man eine Begegnungsmöglichkeit schaffen von Karlsfeldern, die neu hergezogen sind, und solchen, die schon länger da sind.

Sie wenden sich aber ausdrücklich an die Neubürger. Warum?

Es ist ja ein ganz neues Viertel, das westlich der Bahn entstanden ist. Die Bauphase ist jetzt vorbei. Uns als SPD geht es darum, die Leute kennenzulernen mit all ihren Nöten und Schwierigkeiten, und ihnen aus erster Hand Informationen aus der Gemeinde zu geben. Manche Leute kommen ja nicht in die Sitzungen und lesen auch nicht die Lokalzeitungen. Damit sie informiert sind, bieten wird die Veranstaltung an. Es gibt Spiele für Kinder, aber auch einen Wunschbaum, an dem wir mit den Leuten Gemeindethemen diskutieren.

Wissen Sie, was den Karlsfeldern westlich der Bahn auf den Nägeln brennt?

Wir müssen eine Lösung finden mit den Kindergärten, wir haben das Thema mit der Verkehrsanbindung, den Bushaltestellen und Einkaufsmöglichkeiten bis hin zum Briefkasten. Das sind Dinge, auch viele Kleinigkeiten, bei denen man als Kommunalpolitiker was machen kann.

Versuchen Sie auf diesem Wege auch neue Wählerschichten zu gewinnen?

Wir versuchen, uns als SPD bekannt zu machen, ja klar.

Eigentlich ist das ja nicht Ihre klassisches Klientel: Westlich der Bahn leben die besser Betuchten. Müssten sie sich nicht eher um diejenigen kümmern, die sich keinen Wohnraum mehr leisten können?

Um die kümmern wir uns ja auch: Wir haben im Gemeinderat das Thema sozial gerechte Bodennutzung mit angeschoben, wir haben das Thema Sozialwohnungsbau angeschoben und das Thema genossenschaftlicher Wohnungsbau. Wenn Sie von der klassischen SPD-Klientel sprechen, gehören die Bürger westlich der Bahn wahrscheinlich eher nicht dazu, wobei ich diese Abgrenzungen für sinnlos halte, gerade in der Kommunalpolitik. Wir müssen Lösungen für alle finden. Wir hocken wir uns nicht hin und sagen: Die haben etwas mehr Geld, also gehen wir nicht zu denen hin.

Und wie ist die Stimmung? Ist Karlsfelds SPD als Minderheit unter einem CSU-Bürgermeister überhaupt in Feierlaune?

(Lacht.) Eine Fangfrage! Wir sind guter Stimmung und zwar deswegen, weil wir heuer viele unserer wesentlichen Themen angeschoben haben. Wir haben die Haushaltsberatungen umgekrempelt, wir haben kräftig an den Verkehrsthemen mitgearbeitet. Es ist viel in Bewegung gekommen, wo man als SPDler froh sein kann.

Die Wettervorhersagen für Sonntag sind nicht so rosig. Findet das Fest dann statt?

Bei Regen nicht. Wenn es tröpfelt, auf alle Fälle. Wir sind hart im Nehmen.

© SZ vom 06.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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