Reden wir über:Die Barmer nach der Fusion

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Daniel Vuotto erklärt die Folgen des Zusammenschlusses mit der BKK

Interview von Helmut Zeller

Die Barmer, eine der größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland, hat in Stadt und Landkreis Dachau 14 000 Mitglieder. Zum Jahresanfang hat die Barmer mit der Deutschen BKK fusioniert. Damit bekommen auch die 300 Mitarbeiter der Betriebskasse in Wolfsburg einen neuen Arbeitgeber. Die SZ Dachau sprach mit Daniel Vuotto , Leiter der Barmer in Dachau, über die Gründe für die Fusion und die Folgen für die Versicherten im Landkreis.

SZ: Herr Vuotto, warum hat die Barmer mit der Deutschen BKK fusioniert?

Daniel Vuotto: Barmer GEK und Deutsche BKK passen sehr gut zusammen. Dort, wo wir uns unterscheiden, ergänzen wir uns zugleich. Das kommt unserem Anspruch nahe, die beste Krankenkasse Deutschlands zu sein. Unsere starke Marktposition werden wir gezielt bei Verhandlungen mit den Leistungserbringern einsetzen, um Wirtschaftlichkeit mit Service- und Leistungsstärke zum Wohl unserer Versicherten optimal miteinander zu verzahnen.

Zum Wohl der Versicherten, aber was ist mit den Mitarbeitern? Droht ein Personalabbau?

Nein, es gibt im Rahmen der Fusion keinen Personalabbau und auch keine betriebsbedingten Kündigungen. Das ist für uns ein wichtiges Zukunftssignal.

Also müssen sich die Mitarbeiter der Barmer in Dachau keine Sorgen machen?

Nein. Die Fusion kommt, wie gesagt, unserer Marktposition zugute und damit unseren Versicherten.

Was verändert sich dann für die Mitglieder der Barmer?

Die Versicherten der Deutschen BKK wurden schon 2016 per Post und Kundenmagazin über die Fusion mit der Ersatzkasse informiert. Ihre alten Versichertenkarten bleiben aber erst einmal gültig. Die Barmer-Karten werden voraussichtlich im Frühjahr verschickt. "Wir haben rechtzeitig alle Ärzte und Dienstleister darüber informiert." Für unsere bisherigen Versicherten ändert sich nicht viel, die gewohnten Leistungen bleiben bestehen, allerdings profitieren neue wie alte Mitglieder von der stärkeren Position der neuen Barmer in den Verhandlungen mit den Leistungserbringern.

Wie ist die Barmer nach der Fusion in Dachau aufgestellt?

Die Barmer betreut mit den durch die Fusion hinzugekommenen Mitgliedern der ehemaligen Deutschen BKK insgesamt 14 000 Versicherte im Landreis Dachau. Im gesamten Geschäftsstellengebiet sind es ungefähr 25 000 Menschen. Dazu gehören neben dem Landkreis Dachau Olching, Garching, Unterschleißheim und Oberschleißheim, Eching, Feldmoching, Aubing sowie München Allach und Untermenzing. Deutschlandweit ist die neue Barmer eine Solidargemeinschaft von 9,4 Millionen Versicherten.

Wie setzt sich der neue Vorstand zusammen?

Der Vorstand der vereinigten Krankenkasse besteht nach der Fusion aus den jetzigen Vorstandsmitgliedern der Barmer. Vorsitzender wird Christoph Straub, stellvertretender Vorstandsvorsitzender Jürgen Rothmaier. Mani Rafii ist Mitglied des Vorstandes.

... und im Verwaltungsrat?

Alle Mitglieder wählen im Januar aus ihren Reihen 27 Verwaltungsratsmitglieder, die zusammen mit drei Vertretern der Arbeitgeber den Verwaltungsrat der Barmer bilden werden. Die Sozialwahl im kommenden Jahr findet fusionsbedingt nicht am 31. Mai, sondern erst am 4. Oktober statt.

© SZ vom 14.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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