Reden wir über:Dachau in der Metropolregion

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Johann Liebl hat den Landkreis für ein Booklet porträtiert. (Foto: Toni Heigl)

Johann Liebl hat den Landkreis für ein Booklet porträtiert

interview Von Anna-Sophia Lang

Als Leiter der Wirtschaftsförderung im Landratsamt vertritt Johann Liebl () den Landkreis auch im Verein Europäische Metropolregion München. Er ist ein Zusammenschluss von Landkreisen, Städten, Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus der Metropolregion. Nun hat der Verein ein Booklet herausgegeben, in dem sich jeder Landkreis auf einer Postkarte vorstellt. Die Dachauer SZ sprach mit Liebl über den Prospekt, den Verein und die Besonderheiten des Dachauer Landes.

SZ: Herr Liebl, was macht man eigentlich als Wirtschaftsförderer?

Johann Liebl: Erstens Standortmarketing nach innen und außen. Zweitens die Bestandspflege. Dabei kümmern wir uns um die Unternehmen, die bereits im Landkreis angesiedelt sind und organisieren mit der Stadt das Unternehmerforum als Netzwerkplattform. Drittens betreiben wir Existenzgründungsförderung. Wir organisieren Sprechtage, Seminare und die Existenzgründertage. Dabei arbeiten wir mit Fachberatern der IHK, der Handwerkskammer, der Aktivsenioren oder des Handelsverbands Bayern zusammen.

Das klingt nach einer großen Aufgabenvielfalt. Wo kommt der Verein Europäische Metropolregion München ins Spiel?

Der Verein versteht sich für seine Mitglieder als Dialogplattform für Projekte in den Bereichen Wissen, Wirtschaft, Umwelt, Mobilität, Kultur und Sport sowie Ländlicher Raum. Unser Verständnis im Landkreis Dachau ist: Alleine ist man überregional und international auf verlorenem Posten. Deshalb bringen wir uns ein. Region und Stadt München brauchen sich dabei gegenseitig: beim Thema Energie, bei der Wohnungsversorgung, bei den Arbeitsplätzen und natürlich bei der Mobilität.

Auch am neuen Booklet hat sich der Landkreis Dachau beteiligt. Wie sieht es aus?

Es soll zeigen, wie vielfältig die Metropolregion ist und was sie leisten kann. Die 26 Landkreise und sechs kreisfreien Städte des Vereins sind in Form einer Postkarte repräsentiert. Auf der Rückseite stehen allgemeine Informationen zu Bevölkerung, Bildungsangebot, Anbindung oder Kultur. Vorne drauf ist das Foto eines Elements, das kennzeichnend für den jeweiligen Landkreis ist und ein Spruch, der bei allen mit "Macht mehr. . ." beginnt. Er spielt auf den Leitspruch des Vereins an, "Macht mehr Miteinander". In der Form eines Wortspiels charakterisiert er nicht nur die jeweilige Region, sondern bleibt auch in Erinnerung.

Wie lautet der Dachauer Spruch?

Wir haben uns entschieden, das Dachauer Moos als charakteristisches Element herauszugreifen. Denn es hatte immer eine große Bedeutung für den Landkreis. Früher für die Malerei, denn viele Künstler kamen aus München, um das Moor zu malen. So hat es zur Entstehung der Malerkultur in Stadt und Landkreis beigetragen. Heute ist es ein wichtiges Element des Landschaftsschutzes. Unser Spruch lautet deshalb "Macht mehr Moos".

Das klingt doppeldeutig.

Mit Absicht. Einerseits meinen wir das im Sinne des Landschaftsschutzes und des reizvollen Landschaftsbildes, andererseits im finanziellen Sinn. Der Landkreis Dachau ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort, vom dem Unternehmen wie Arbeitnehmer profitieren können. Das sieht man unter anderem daran, dass er bei der Kaufkraft bundesweit an achter Stelle steht.

Was erhoffen Sie sich von dem Booklet?

Es ist Teil unseres Marketings. Auf der einen Seite wollen wir Unternehmen anziehen, aber auch der Bevölkerung und den Betrieben, die schon hier sind, die Schätze der Region aufzeigen. Und ein wenig den Tourismus anregen. Denn das Dachauer Land hat wirklich viel zu bieten.

© SZ vom 22.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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