Prämiensparverträge:Sparkasse gibt Entwarnung

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In Dachau werden vorerst keine bestehenden Verträge gekündigt

Anders als Sparkassenkunden in zahlreichen bayerischen Städten haben Privatkunden der Bank im Landkreis Dachau bislang keine Kündigung ihres Prämiensparvertrags mit der Post erhalten. "Aktuell haben wir keine Kündigungen ausgesprochen", sagt Pressesprecher Christoph Zahn. Die Betonung liege dabei allerdings ganz klar auf dem Wort aktuell, denn eine Prognose für die Zukunft könne und wolle man nicht machen.

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in einem Urteil im Mai entschieden, dass bei unbefristeten Prämiensparverträgen eine Kündigung zulässig ist, wenn die höchste Prämienstufe erreicht worden ist. Auch die Sparkasse Dachau habe ihren Kunden in der Vergangenheit Prämiensparverträge angeboten, sagt Zahn. Zu beachten sei hierbei jedoch, dass bei diesen Sparverträgen nach Ablauf des 15. Sparjahres die Rendite mit fortlaufender Einzahlung sukzessive sinke. "Unabhängig von dem aktuellen BGH-Urteil suchen wir deshalb bereits seit längerer Zeit aktiv das Gespräch mit unseren Kunden, um auf die Folgen der anhaltenden Nullzinsphase aufmerksam zu machen und alternative Anlageformen aufzuzeigen", sagt Zahn. Denn: Die betreffenden Prämien auf Jahressparleistungen würden die durch die Nullzinsphase entstehenden hohen Rendite- und Vorsorgelücken nicht kompensieren können. In der Folge sei festzustellen, dass Dachauer Sparkassenkunden vermehrt in Wertpapier- und Immobilienanlagen investieren würden, so Zahn.

Kündigungen erhalten haben in dieser Woche 28 000 Kunden der Stadtsparkasse München, weiteren 15 000 steht eine Kündigung in den kommenden Jahren bevor. In Bayern zudem betroffen sind Kunden der Sparkassen Landshut, Bayreuth und Nürnberg. Auch in Fürstenfeldbruck hatte die Sparkasse Verträge mit mindestens 25 Jahren Laufzeit gekündigt. Betroffen waren bislang 143 Kunden, weitere sollen folgen. Prämiensparverträge haben in der Vergangenheit zwar nicht nur Sparkassen vergeben, sondern auch Genossenschaftsbanken wie die Volksbank Raiffeisenbank, die Sparkassen allerdings in besonderem Maße. Das Besondere an den Verträgen ist, dass man für gespartes Geld nicht nur Zinsen bekommt, sondern zusätzlich fest vereinbarte Prämien, die mit der Zeit ansteigen.

© SZ vom 28.09.2019 / jala - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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