Onoratino Orticello ist tot:Trauer um Fondis Altbürgermeister

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Onoratino Orticello ist tot. Der Altbürgermeister von Fondi erlag am Donnerstag im Alter von 63 Jahren seiner langen, schweren Krankheit. Orticello ist zwar schon seit längerem nicht mehr politisch aktiv. Er gilt aber als einer der Väter der Städtepartnerschaft zwischen Dachau und der süditalienischen Kleinstadt Fondi. Im Sommer 1998 unterzeichnete er zusammen mit dem damaligen Dachauer Oberbürgermeister Kurt Piller die Urkunde. Auf diese Weise wollte man einen "Beitrag zur friedlichen Entwicklung der Welt leisten". Auch wenn die Städte 1100 Kilometer trennte, so entwickelte sich bald ein reger Austausch, ein enges Miteinander. Orticello, der von 1994 bis 2000 Bürgermeister von Fondi war, besuchte Dachau oft - egal, ob gerade ein Handballturnier anstand oder das Volksfest. Der Italiener war begeistert von der engen Freundschaft zu Dachau: "Ich bin überrascht, wie schnell und intensiv in kurzer Zeit die Freundschaften entstanden sind", sagte er nach einem Jahr. Immer wieder betonte er: "Ich hoffe, dass diese Freundschaft bei den Kindern in Dachau und Fondi sich fortsetzt, sodass sie endlos ist, über viele Generationen fortbesteht." Bislang hat sich Orticellos Wunsch erfüllt.

2000 trat er wegen unüberbrückbarer Differenzen mit seinen Koalitionspartnern zurück. Der Partnerschaft, die der Alt-Bürgermeister fast schon als Bruderschaft betrachtete, schadete das nicht. Jetzt feiert sie ihr 20-jähriges Bestehen. Auch Orticello hegte selbst enge Freundschaften in Dachau und genoss hohes Ansehen bei den Politikern. 1998 durfte sich der Bürgermeister ins Goldene Buch der Stadt Dachau eintragen. Er hinterlässt seine Frau Lucia und zwei Töchter. Zur Beerdigung am Freitag ließ die Stadt Dachau einen Kranz am Grab niederlegen.

© SZ vom 20.01.2018 / cb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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