Neues Schulzentrum Odelzhausen:Nachhaltig und billiger

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Die Kosten für das neue Schulzentrum in Odelzhausen sollen deutlich abgespeckt werden. Der Projektsteuerer schlägt Einsparungen von 1,8 Millionen Euro vor, die Landkreis und Zweckverband umsetzen wollen

Von Robert Stocker, Dachau/Odelzhausen

Der Landkreis will die Kosten für den Bau des Schulzentrums in Odelzhausen senken. Auf dem bisherigen Schulgelände soll ein neuer Komplex für die Grund-, Mittel- und Realschule entstehen. Ursprünglich wurden für das Projekt knapp 52 Millionen Euro veranschlagt; nach neuen Schätzungen steigen die Kosten auf 57 Millionen Euro. Der Landkreis muss den Anteil für die Realschule stemmen, der Zweckverband der Grund- und Mittelschule übernimmt den Rest. Beide Bauherren forderten den Projektsteuerer auf, die Kosten um mindestens drei Millionen Euro herunterzuschrauben. Unter dem Strich kam eine Einsparung von 1,8 Millionen Euro heraus. Mehr ist aus Sicht des Projektsteuerers nicht möglich, ohne die Nachhaltigkeit des Baus zu gefährden. Der Kreistag beschloss in seiner jüngsten Sitzung, die vorgeschlagenen Einsparungen umzusetzen.

Planer müssen mehr Parkplatze vorsehen

Die Kostensteigerung hat verschiedene Gründe. Besonders ins Gewicht fällt die Tatsache, dass der Komplex größer wird als zunächst geplant. Die Bruttogeschossfläche wurde um 1300 Quadratmeter erhöht, um weitere Technikflächen unterzubringen. Grund für den zusätzlichen Flächenbedarf sind auch die Anforderungen an einen modernen Unterricht. Die Regierung von Oberbayern hat dafür 1100 Quadratmeter förderfähige Flächen genehmigt. Auch die dafür nötige Ausstattung kostet mehr Geld. Zudem sind die Freiflächen größer geworden. Die Planer müssen mehr Parkplätze vorsehen, weil die Gemeinde Odelzhausen den Stellplatzschlüssel von 1,5 auf 2,5 erhöht hat. Allein deshalb steigen die Kosten um 500 000 Euro. Nach derzeitigem Stand beträgt die Gesamtsumme für den Schulkomplex, an der sich der Landkreis beteiligen muss, 54,9 Millionen Euro. Davon müsste er 20,4 Millionen Euro tragen. Bei den ursprünglich veranschlagten Kosten von 49,6 Millionen Euro hätte der Landkreis einen Anteil von 18,97 Millionen Euro zahlen müssen. Diese Summe ist auch im Haushalt eingeplant. Der Kreistag beschloss, den Differenzbetrag im Haushalt 2017 abzudecken

"Das Projekt ist jetzt kostenoptimiert"

Landkreis und Zweckverband wollen die gestiegenen Baukosten reduzieren. Sie forderten das Büro Meixner und Partner als Projektsteuerer auf, mindestens drei Millionen Euro einzusparen. Das Büro speckte die Kosten für die Bauabschnitte 1 und 2, an denen sich der Landkreis beteiligt, aber nur um 1,8 Millionen Euro ab. Geschäftsführer Max Meixner erläuterte, wo seiner Ansicht nach noch gespart werden kann. "Das Projekt ist jetzt kostenoptimiert", sagte er. "Vielleicht kann man noch eine weitere Million herausholen, aber das geht auf Kosten der Nachhaltigkeit." Genau davor warnt aber Albert Herbst, Sachgebietsleiter Kreiseinrichtungen am Landratsamt. Weitere Einsparungen seien nicht sinnvoll, weil sonst die Qualität des Schulbaus leide. Die ist auch für den CSU-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Offenbeck wichtig. Man müsse über ein "vernünftiges Bauen" nachdenken. Der Schulbau müsse zukunftsfähig und nachhaltig sein.

"Wesentlicher Grund für die Kostenmehrung ist die Zunahme der Hauptnutzflächen und die Gestaltung eines modernen Unterrichts", stellte CSU-Kreisrat Gerhard Hainzinger fest. Der Sulzemooser Bürgermeister ist Mitglied des Zweckverbands. Höhere Kosten seien zudem durch die geänderte Stellplatzsatzung der Gemeinde Odelzhausen entstanden. An diesem Donnerstag berät der Zweckverband über die neue Kostenlage. "Der Zweckverband will so bauen, wie das Projekt optimiert worden ist", kündigte Hainzinger an. Einige Mehrkosten bei den Außenanlagen kann er aber nicht nachvollziehen. SPD-Kreisrätin Marianne Klaffki schlug vor, an die Gemeinde Odelzhausen zu appellieren, den Stellplatzschlüssel zu reduzieren. Der Kreistag beschloss einstimmig, die Einsparungen von 1,8 Millionen Euro umzusetzen und die Baukosten für den Landkreis auf 20,04 Millionen Euro zu deckeln.

© SZ vom 03.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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