Neue Technik:Effizienter und billiger

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Vierkirchener Klärschlamm wird künftig entwässert

Von boma

V ierkirchenDie Gemeinde Vierkirchen bekommt eine Schlammentwässerungshalle mit Dickschlammvorlagebehälter. Was sich anhört, als wäre es ohne abgeschlossenes Physikstudium nicht zu verstehen, ist letztendlich nichts anderes als eine Tuning-Maßnahme für die Vierkirchener Kläranlage. Nachdem der Gemeinderat schon im November seine Zustimmung zum Bau der neuen Halle erteilt hatte, hat jetzt auch der Bauausschuss die technischen Details abgesegnet.

Die Schlammentwässerungshalle soll die Effizienz der Kläranlage deutlich steigern und die Kosten senken. Beim Filtern des Wassers entsteht eine gewaltige Menge Klärschlamm, der zum einen aus den herausgefilterten Schadstoffen, aber zum größten Teil aus Wasser besteht. Klärschlamm ist Sondermüll und muss fachgerecht entsorgt werden. Das lief bisher so ab, dass der Schlamm von der Kläranlage erst mal in einen Zwischenbehälter gepumpt wurde und von dort aus in ein Silo eingelagert wurde. Das Silo war irgendwann voll und musste von speziellen Pumpwagen entleert werden. Alles in allem ein sehr aufwendiger und kostenintensiver Prozess.

Die neuen Baumaßnahmen sollen diesen Vorgang wesentlich einfacher gestalten. In der Schlammentwässerungshalle wird der geklärte Schlamm ausgepresst, so lange, bis nur noch ein trockenes Granulat übrig bleibt. Das herausgepresste Wasser kann wieder der Kläranlage zugeführt werden. Das Granulat bleibt auch mit dieser Technik Sondermüll, doch die Entsorgung ist aufgrund der Form und der geringeren Menge wesentlich einfacher als die des gesamten Klärschlammes.

Die genauen Kosten des Projekts stehen noch nicht fest, da die Ausschreibung erst jetzt nach der Absegnung durch den Bauausschuss beginnen kann. Wie ein Mitarbeiter des Vierkirchener Bauamts mitteilte, ist dabei wohl mit einer Größenordnung von etwa 700 000 Euro zu rechnen. Die Gemeinde plant nicht nur bereits in diesem Jahr mit dem Bau zu beginnen, sondern hofft auch, bis Ende des Jahres die gesamte Technik installiert zu haben.

Die Kosten, die von der Gemeinde getragen werden, sollen sich bereits nach einigen Jahren amortisiert haben, da der Abtransport des Sondermülls wesentlich kostengünstiger wird. Zudem will die Gemeinde eine große Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Halle installieren, um die Energieeffizienz zu erhöhen.

© SZ vom 03.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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