Das Zeichen 310 der Straßenverkehrsordnung (StVO) wird gemeinhin auch als Ortsschild bezeichnet. Schwarze Schrift auf gelbem Grund. Und gewöhnlich stehen diese Schilder auf der für den ortseinwärts Fahrenden rechten Straßenseite. So jedenfalls hat es der Gesetzgeber vorgesehen und - siehe StVO - auch geregelt. Ebenso wie die Länge der Schilderstange und die maximale Höhe von Stange und Schild. In einem Regelwerk für die Aufstellung von Verkehrszeichen ist ferner festgelegt, dass die Unterkante des Ortsschildes zwei Meter vom Boden entfernt sein sollte. So auch in Haimhausen und seinen angeschlossenen Ortsteilen. Zum Beispiel in Ottershausen.
Nun ist im Landkreis Dachau ja allenthalben bekannt, dass die Gemeinde Haimhausen in vielen Dingen absolut spitze ist. Beim Umweltschutz, bei der Erzeugung alternativer und regenerativer Energien zum Beispiel. Weshalb die 5000 Einwohner zählende Gemeinde auch gerne schon mal mit dem Attribut Strebergemeinde behaftet wird. Den zweifelsfrei schon vorhandenen Superlativen gilt es nun einen weiteren Superlativ hinzuzufügen, über den wir hier gerne berichten und den wir dem pensionierten Polizeibeamten und Haimhausener Gemeinderat Ludwig Meier und dessen genauer Beobachtungsgabe verdanken. Denn Haimhausen, respektive sein Ortsteil Ottershausen, verfügt vermutlich über Bayerns, wenn nicht sogar Deutschlands längstes Ortsschild. Aufgestellt ist es nahe der ehemaligen Gaststätte Marienmühle. Und wir dürfen uns an dieser Stelle auf unseren Gewährsmann verlassen, der ganz korrekt mit dem Meterstab zu Werke gegangen ist und nachgemessen hat.
Demnach betragen die Maße des Ortsschildes 80 mal 60 Zentimeter. Die Länge der Stange bis zur Unterkante des Schildes beträgt 3,46 Meter. Und die "Länge über alles"-Stange einschließlich Schild beträgt nach Adam Riese, Pardon, Ludwig Meier, 3,46 Meter plus 0,60 Meter. Ergibt die stolze Länge von 4,06 Meter. Ludwig Meier fragt sich nun, an wen speziell sich das ob der schwindelnden Höhe von Ästen verdeckte Zeichen 310 der StVO wendet? An die Amseln oder die Vögel des Waldes etwa? Der Spekulation, so Ludwig Meier ratlos, bleibe hier ein breites Feld. Gerne hätten wir an dieser Stelle aufgeklärt, wer es hier sprichwörtlich auf die Spitze beziehungsweise in die Höhe treiben wollte. Geht leider nicht! Haimhausens Bürgermeister Peter Felbermeier befindet sich noch im wohlverdienten Sommerurlaub.