Mitten in Indersdorf:Sehnsucht Biergarten

Lesezeit: 1 min

Bald schon könnte in Indersdorf eine Fußgängerzone entstehen. Doch im Herzstück der Gemeinde würde dann noch immer etwas fehlen

Kolumne von Robert Stocker

Noch ist es eine wunderschöne Vision, doch in einigen Jahren könnte sie Wirklichkeit werden: Der Marienplatz im Indersdorfer Kloster-Ensemble wird zur Fußgängerzone. Die Menschen flanieren entspannt von der Realschule Vinzenz von Paul zum Schneiderturm, schauen im Augustiner-Chorherren-Museum vorbei und nehmen dann auf einer der Sitzbänke unter Bäumen Platz. Nur wenige Autos stören dann die Idylle, weil der Durchgangsverkehr bis dahin über eine Umgehung brettert. Keine Lastwagen mehr, die die Klostermauern zum Zittern bringen.

Noch ist es nicht ganz soweit. Das barocke Ensemble hat sich aber schon jetzt verändert. Schulgebäude und Kirche wurden generalsaniert, der Besitzer brachte das ehemalige Brauereigebäude mit der Klostergaststätte auf Vordermann. Ein Eiscafé zog neben dem Sudhaus ein. Jetzt plätschert auch wieder das Wasser im Marienbrunnen vor der Klosterbäckerei. Die Gemeinde hat ihn reinigen und das Becken neu abdichten lassen. Auch die vergoldeten Attribute der Marienstatue wurden restauriert. Drei Bauunternehmer, die in Indersdorf tätig sind, haben dafür zusammen 10 000 Euro gespendet - darunter auch der Besitzer der Brauerei.

Die Sanierung des Ensembles ist also fast abgeschlossen. Ins Herzstück der Gemeinde zieht neues Leben ein, wenn weniger Verkehr durch diesen Ortsteil fließt. Doch irgendetwas fehlt noch zum perfekten Glück, etwas, nach dem sich die Indersdorfer sehnen. Richtig, es ist der Klosterbiergarten. Seit Jahren liegt dieses Juwel der Biergartenkultur brach, ein Fleck, der im Landkreis seinesgleichen sucht. Zwar geht es auch hier schon ein bisschen voran, ein Anbau an der Gaststätte für den Ausschank wurde hochgezogen. Doch das ist jetzt auch schon wieder Jahre her. Er werde regelmäßig gefragt, wann denn der Biergarten wieder eröffne, sagt der Besitzer der ehemaligen Brauerei. Er tue, was er kann, doch das Projekt scheint wie die komplette Sanierung nicht ganz einfach zu sein. Mei, war des schee: Wenn er es irgendwann schafft, wird ganz Indersdorf jubeln. Nicht zuletzt der Heimatverein.

© SZ vom 24.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: