Haben heute Nacht alle durchgefeiert? Hängen sie noch süßen Träumen nach, die weit in den Samstagvormittag dauern? Viele liegen offenbar noch in den Federn. Autos sind jedenfalls kaum unterwegs. Vor dem Kreisverkehr am Gasthaus Funk gibt es keinen Stau, niemand drückt sich noch schnell vor der Schnauze eines anderen Wagens in den Kreisel hinein. Seltsame Ruhe. Andernorts herrscht der Ausnahmezustand. Zähflüssiger Verkehr auf der Salzburger Autobahn, drei Kilometer Stau am Brenner, tönt es auf der Fahrt zum Wochenendeinkauf aus dem Radio. War da was? Genau, die großen Schulferien haben begonnen.
Am Freitagvormittag haben viele Eltern ihre Kinder von der Schule abgeholt, den Nachwuchs samt Schulranzen im Auto verstaut - und dann sind sie los gedüst. Ab in den Urlaub. Schließlich darf man keine Zeit verlieren, wer früher fährt, ist länger da. Und wer erst am Samstag aufbricht, steht im Stau. Der Verkehrsfunk im Radio bestätigt das ja. Wenn die Reise nach Kroatien geht, ist auch noch ein Umweg fällig. Weil der russische Präsident Putin Slowenien besucht, sind die Autobahnen dort abgeriegelt. Also, über den Brenner zur Adria und in den Stau.
Auf den Autobahnen ist der Teufel los, während in Indersdorf Ruhe einkehrt. Eine wohltuende Ruhe. Keine verzweifelte Suche nach einem Parkplatz vor dem Supermarkt, kein Schubsen und Drängeln vor den Regalen. Sogar die Kassiererin ist völlig entspannt und wünscht ein schönes Wochenende. Vor der Eisdiele auf dem Marktplatz sind immer Stühle frei. Der Spielplatz vor der Haustür liegt im Dornröschenschlaf. Kein schriller Schrei, keine kläffenden Hunde. Ferien können so angenehm sein. Besonders für die, die jetzt nicht in den Urlaub fahren. In diesem Sinne: schöne Ferien!