Mitten in Indersdorf:Der Rest vom Fest

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Kehraus findet in Indersdorf bereits am Montag statt: Heerscharen von Gemeindearbeitern rücken an, um besonders am Marktplatz wieder klar Schiff zu machen

Kolumne von Robert Stocker

Kehraus bezeichnet die Schlussphase von Tanzveranstaltungen, lässt die Internet-Enzyklopädie Wikipedia wissen. Das Auskehren sei dabei durchaus wörtlich zu nehmen, denn das würden die langen Ballkleider der Damen besorgen. Noch sind die letzten Tänze in diesem Fasching nicht vorbei; Kehraus ist erst an diesem Dienstagabend, wenn auch die Weichser Narren am Ende sind und die Lustigen Ostler in Dachau einen Kater haben. Der plagt bereits die Faschingsfreunde in Indersdorf. Dort ließ der Gaudiwurm schon am Sonntag den Ort erbeben. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen.

In Indersdorf findet der große Kehraus jedes Jahr schon am Rosenmontag statt. Der Faschingszug hinterlässt seine Spuren im Ort. Unmengen von Plastikflaschen und Pappbechern liegen im Straßengraben. Die Anwohner riegeln ihr Grundstück mit Sperren ab, um unerwünschte Hinterlassenschaften zu verhindern. Auf den Straßen sind sie allerdings nicht zu vermeiden. Deshalb rücken schon Sonntagnacht und am Montag in aller Früh Heerscharen von Gemeindearbeitern an, um besonders am Marktplatz wieder klar Schiff zu machen. Große Kehrmaschinen säubern Straßenrinnen und Bürgersteige, die Arbeiter in den orangefarbenen Jacken sind mit Handkarren unterwegs, um die Müllberge einzusammeln. Ramadama auf den Spuren des Faschingszugs. Die große Sause hinterlässt ihre Spuren.

Schon am Montagnachmittag ist davon nichts mehr zu sehen. Das Faschingskomitee montiert mit freiwilligen Helfern die Fähnchen ab, die über den Straßen hängen. Der Rest vom Fest verschwindet langsam. Der Bauhof der Gemeinde leistet ganze Arbeit. Einige Angestellte waren vielleicht am Sonntag beim Umzug dabei, am Montag müssen sie wieder in die Hände spucken. Was soll's, auch der Fasching ist mit Arbeit verbunden. Die Anwohner bauen die Absperrungen vor ihren Häusern ab. Wieder runter in den Keller damit. Dann atmen sie auf, weil alles vorbei ist. Helau, bis zum nächsten Jahr.

© SZ vom 13.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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