Mitten in der Nacht:Aufstehen zum Einschlafen

Schlafstörungen sind ein weit verbreitetes Phänomen. Und es führt zu skurrilen Folgen

Von Barbara Briessmann

Aktuell ein ganz großes Thema, nicht nur in Ratgeber-Blättern: Schlafstörungen. Nicht lustig, was diese zur Folge haben können. Anfangs noch amüsant finden es Betroffene und ihre Liebsten, wenn es heißt "Der Kaffee ist fertig", um zwei Uhr in der Nacht oder um kurz nach drei oder vier. Zunächst wird das komische Verhalten, wie auch nächtliches Duschen, mit Schlafwandeln, Mondphasen und Wetterlagen entschuldigt oder schöngeredet. Häuft sich das Phänomen, ist das gar nicht mehr schön für beide Partner. In anderen Worten: Es kommt zu Differenzen. Derjenige, der seinen Schlaf-Wach-Rhythmus verloren hat, ist eifersüchtig auf den anderen, der wohlig schnarchend seine Nächte verbringt, aber äußerst empfindlich darauf reagiert geweckt zu werden.

Was also tun gegen nächtliches Herumgeistern? Schritt eins: Auf die Uhr schauen, bevor der Kaffee aufgesetzt oder die Dusche aufgesucht wird. Schritt zwei: Aus dem Fenster sehen, ob es hell oder dunkel ist. Schritt drei: zurück ins Bett. Wer dann nicht mehr in den Schlaf findet, dem hilft nur noch ein Schritt: Fernseher einschalten und auf den Sender Alpha zappen. Dort zeigt der BR nämlich, dass er ruhelos an den brisanten Themen der Zeit ist. "Wissenschaft für Schlaflose" flimmert über den Bildschirm. "Sechs Stunden geballter Wissenschaftstransfer in deutscher und englischer Sprache", versprechen die Programmmacher. Was sie nicht sagen: Die Sendung ist zum Einschlafen. Herrlich!

© SZ vom 05.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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