Leben Spinnen im Staubbeutel weiter, wenn man sie aufgesaugt hat? Wer soll nach dem blamablen Ausscheiden von Jogis Nationalmannschaft die schwarz-rot-gelben Schokoküsse essen, die bergeweise in den Supermärkten lagern? Und warum trägt der Dachauer Landrat Stefan Löwl seit seiner Auslandsreise nach Polen einen Gangsterbart? Der Alltag ist voller Rätsel und Mysterien, auch auf Dachaus Straßen. Genauer gesagt an den Ortseinfahrten: Autofahrer, die sich an das Tempolimit von 50 Kilometern pro Stunde halten, leuchtet dort von den Anzeigetafeln seit einiger Zeit die Botschaft "Bast!" entgegen.
Jäger wissen, dass es sich beim Bast um die behaarte Haut handelt, unter der sich das Geweih des Hirschs neu bildet oder um einen Teil von Bäumen unter der Rinde. Aber was tut der Bast im Schilderwald? Was sagt "Bast!" den Hirschen unter den Autofahrern? Oder hat die Bundesanstalt für Straßenwesen, ein technisch-wissenschaftliches Forschungsinstitut in Zuständigkeit vom Scheuer Andi, ihre Finger im Spiel? Die heißt abgekürzt nämlich auch BaSt. Wikipedia listet mehr als ein Dutzend namhafter Basts auf, vom deutschen Maler Alfred Bast bis zum amerikanischen Drehbuchautor William Bast. Welchen Bast meinen die Bastler aus der Verkehrsabteilung der Stadt denn nun? Und warum wird sein Name mit Ausrufezeichen herausgeschleudert?
Manche Anthropologen vertreten die These, es handle sich um eine bajuwarisierte Transkription von "Passt scho!" Bekannt wurde die Sentenz durch einen gewissen Horst Seehofer aus Bayern, der mit diesen Worten einst den mühsam zusammengezimmerten Koalitionsvertrag in Berlin kommentierte. Inzwischen weiß man, dass "Passt scho!" in Wahrheit "Nicht mit mir!" heißt. Hochmotorisierte Legastheniker tun sich mit der Deutung übrigens nicht so schwer. Für sie sieht das Wort auf der Anzeigetafel aus wie ein glasklares "Rast!" und als brave Bürger halten sie sich auch daran.