Mitten in Dachau:Wenn Betrunkene Spuren verwischen

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Ein 47-Jähriger Schwabhausener wird am Tatort beobachtet, die Folgen seines Verhaltens werden ihn hart treffen

Kolumne von Christiane Bracht

Wäre es nicht so ernst, man könnte sich kaputtlachen. Die Logik Betrunkener ist manchmal schon sehr bizarr. Viele merken noch, dass irgendetwas nicht so ganz gut gelaufen ist. Der Versuch dies zu vertuschen, macht die Sache dann aber erst richtig skurril. Denn nüchtern betrachtet, schämen sich die meisten für ihre Missetat, der Versuch, sie betrunken zu verheimlichen, endet meist erst recht peinlich, oder die Sache wird gar noch schlimmer, als sie ohnehin schon war. So ging es jetzt einem 47-jährigen Schwabhausener. Noch ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft, aber bald wird er sich wohl vor Gericht verantworten müssen. In der Nacht zum Sonntag hatte er eindeutig viel zu tief ins Glas geschaut. Reichlich beschwingt setzte er sich nach seinem feucht fröhlichen Abend gegen vier Uhr morgens ans Steuer seines Wagens, um von Dachau nach Hause zu fahren. Dummerweise bemerkte er auf dem Weblinger Weg die Verkehrsinsel nicht - zumindest nicht rechtzeitig. Er fuhr laut Polizei geradewegs darüber. Zwei Verkehrsschilder, die sich ihm in den Weg stellten, mähte er auch gleich um. Mit so viel Alkohol im Blut anzuhalten, schien dem 47-Jährigen wohl keine so gute Idee zu sein. Deshalb fuhr er trotz seines Zustands lieber schnell nach Hause.

Dort angekommen quälte ihn offenbar der Gedanke, dass er Spuren hinterlassen haben könnte, die ihn womöglich verraten. Und so setzte er sich in seinen anderen Wagen und fuhr noch einmal zurück.

Am Tatort hatte trotz der nächtlichen Stunde offenbar schon jemand die umgefahrenen Verkehrsschilder bemerkt und beobachtete den 47-Jährigen, wie er dort herumschlich. Die Polizei kam schnell. Die heftige Alkoholfahne des Schwabhauseners stieg den Beamten sofort in die Nase. Seine beiden Autos wird der Mann wohl nicht mehr so schnell fahren dürfen. Das ist für den Schwabhausener vielleicht hart, dennoch kann er von Glück sagen, dass ihm in dieser Nacht kein anderer entgegengekommen ist. Wer weiß, was dem passiert wäre.

© SZ vom 29.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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