Mitten in Dachau:Ein Hauch von Süden

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Wie einer beschauliche Grünanlage, die Dachaus italienischer Partnerstadt Fondi gewidmet ist, ein mediterranes Ambiente verpasst wird

Kolumne Von Petra Schafflik

Pinien und Zypressen prägen das Landschaftsbild des Mittelmeerraums. Diese Bäume haben keine Chance, einen bayerischen Winter zu überleben. Bei den Überlegungen für eine Neugestaltung der Grünfläche hinter dem Adolf-Hölzel-Haus in Dachau-Ost müssen die Stadtgärtner jetzt kreativ werden. Die Anlage wurde 2018 anlässlich des Jubiläums der Städtepartnerschaft nach der italienischen Partnerkommune zum Fondi-Park ernannt. Deshalb soll künftig ein Hauch von Süden über die unscheinbare grüne Wiese wehen.

Die vorhandene Pétanque- und Boccia-Bahn soll zentraler angelegt werden. Drum herum soll ein kreisförmiger Platz mit Bänken entstehen, im Sommer werden Terrakotta-Kübel mit Zitronenbäumchen aufgestellt. Fürs mediterrane Ambiente sollen in der Grünanlage mehrere hochgewachsene Schwarzkiefern sorgen, die pinienförmig beschnitten sind. "Wir müssen da ein bisschen tricksen", erklärte Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) den Stadträten im Umweltausschuss. Ein Konzept, das Anwohner für gut befunden haben. Und von dem man auch in Fondi "ganz begeistert" war, wie der OB berichtete.

Doch was den italienischen Freunden gefällt, ist der Dachauer CSU noch lange nicht genug. "Wir haben das italienische Flair gesucht. Zitronenbäume in Terrakotta-Töpfen, das ist ein bisschen wenig", monierte Peter Strauch (CSU). Und sein Parteikollege August Haas sagte, überhaupt hätten Zitronenbäumchen "keinen ökologischen Wert". Auch die Schwarzkiefern missfallen dem Landwirt, er plädiert für Esskastanien oder Walnussbäume, ursprünglich aus Italien stammende Baumarten, die aber auch in Deutschland heimisch sind. Ausgewählt worden sei schlicht, "was in unsere Gefilde passt und hier eine Chance hat zu überleben", entgegnete der OB. Neben den Schwarzkiefern seien auch Säulenpappeln geplant, die wie Zypressen aussehen. Die CSU ließ sich schließlich doch noch überzeugen. Das Konzept wurde einstimmig gebilligt.

© SZ vom 23.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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