Lange Zeit galt die Zugverbindung von Dachau nach Altomünster als Bummelbahn, die keine wirkliche Alternative zum Auto war. Die Dieselloks waren fast eine Stunde unterwegs, um die knapp 30 Kilometer lange Strecke mit ihren Kurven und Windungen und unbeschrankten Übergängen zurückzulegen. Doch die Züge fuhren verlässlich. Wer als Fahrgast die sogenannte Lokalbahn bestieg, zuckelte gemütlich durch das Dachauer Hinterland, hatte viel Zeit zum Zeitunglesen und betrachtete entspannt die Landschaft. Doch, auf die Lokalbahn war Verlass. Sie fuhr langsam, aber beständig.
Vor einem knappen Jahr wurde die Strecke elektrifiziert, ein Ereignis, das als Meilenstein für die Entwicklung des Nahverkehrs im Landkreis gefeiert wurde. Seitdem ist die S 2 Altomünster eine reguläre S-Bahn-Linie mit direktem Anschluss an die Landeshauptstadt. Regulär? Na ja, viele Fahrgäste haben bis jetzt den Eindruck, dass davon eigentlich keine Rede sein kann. Denn der Betrieb liegt ziemlich oft still, weil es Störungen an den Bahnübergängen gibt oder Nachbesserungsarbeiten an der Strecke nötig sind. Vom kommenden Wochenende an ist das wieder der Fall: Die S 2 Altomünster legt in den Herbstferien eine einwöchige Betriebspause ein, weil Bahnarbeiter die Schienen abschleifen und das Schotterbett verdichten müssen. Um von Altomünster nach Dachau zu kommen, müssen Fahrgäste in Schienenersatzbusse oder in das eigene Auto steigen.
Viel Spaß werden die Umsteiger auch auf der Straße nicht haben. Denn die Bahn sorgt auch hier dafür, dass der Verkehr ins Stocken gerät. Einige Bahnübergänge sind wegen der Gleisbauarbeiten länger gesperrt, darunter auch die legendäre Überfahrt in Schwabhausen, die als Sprungschanze für Autofahrer Schlagzeilen machte. Wieder einmal gilt es Umwege in Kauf zu nehmen. Und wer an die Weblinger Brücke kommt, steht im Berufsverkehr an einer Ampel in einem langen Stau. Eine Fahrbahn der Staatsstraße 2047 ist dort gesperrt, weil das Straßenbauamt an der Brückenbrüstung nachbessern muss. Die Bahn macht es den Fahrgästen der S 2 Altomünster nicht leicht - selbst wenn sie aufs Auto umsteigen müssen.