Mitten im Landkreis:Heimatpflege online

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Die Kreisheimatpflegerin schiebt viele Projekte an, sie könnte Unterstützung aus der Stadt Dachau gut gebrauchen

Von Robert Stocker

Sage keiner, der Job eines Heimatpflegers könne so im Vorbeigehen ausgeübt werden. Wer den Jahresbericht von Birgitta Unger-Richter liest, den sie jetzt im Kulturausschuss des Kreistags vorgelegt hat, ist von dem Aufgabenspektrum eher beeindruckt. Die Sitzungen, Besprechungen und Veranstaltungen, an denen die Kreisheimatpflegerin im Lauf eines Jahres teilnimmt, sind an dieser Stelle kaum aufzuzählen. Und mit Denkmälern, für deren Erhalt sich Unger-Richter einsetzt, ist der Landkreis wirklich reich gesegnet. Der Tag des offenen Denkmals offenbart jedes Jahr, welche Schätze es hier zu bewahren gilt. Dazu gehören etwa das Wirtshaus am Erdweg und die Wallfahrtskirche in Ainhofen, deren Restaurierung heuer beendet wurde.

Auch Kultur und Brauchtum sind ein weites Feld, das die Kreisheimatpflegerin intensiv beackert. Nicht zu vergessen die vielen kleinen Museen, die sich im vergangenen Jahr zu einem Arbeitskreis zusammengeschlossen haben. Jetzt sind sie auch mit einer Website vertreten: Unter www.museen-dachauer-land.de werben sie für ihre ständigen Sammlungen und Sonderausstellungen. Und wer mit der Kreisheimatpflegerin bloggen will, kann das seit zwei Monaten unter www.heimatpflege-dachau.de online machen.

Ein Heimatpfleger sei immer nah bei den Menschen und deshalb hätte Unger-Richter sich wie ihr Vorgänger Norbert Göttler einen ehrenamtlichen Heimatpfleger für die Stadt Dachau gewünscht. Denn dort gibt es keinen, der den Bereich Denkmalschutz intensiv betreut. Doch der Stadtrat hält dieses Amt nicht nur für überflüssig, sondern auch für kontraproduktiv, weil es Entscheidungen verzögere. Unger-Richter sieht das freilich völlig anders. "Durch einen Stadtheimatpfleger verzögert sich nichts, er würde vieles beschleunigen", sagt sie. Für sie selbst kommt das Amt nicht in Frage, weil sie mit ihren Aufgaben als Kreisheimatpflegerin gut ausgelastet ist. Sie sieht sich vor allem als Anschieberin. Das hätte vielleicht auch in der Stadt Dachau nicht schaden können.

© SZ vom 27.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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